Rückenschmerzen: Ursachen, Symptome, Behandlung

Mit Rückenschmerzen bist du in bester Gesellschaft. Denn 85 Prozent der Deutschen haben zumindest zeitweise damit zu tun. Meistens verursachen muskuläre Verspannungen die Beschwerden, die häufig auf Stress und Bewegungsmangel zurückgehen. Doch Rückenschmerzen lassen sich mit Kräftigungsübungen, Wärme und Sport gut in den Griff bekommen.

Rückenschmerzen
Rückenbalsam kaufen

Wir verraten dir, was noch hinter Rückenschmerzen stecken kann, mit welchen Symptomen sie einhergehen können und wie eine geeignete Therapie aussieht. Außerdem haben wir vier hilfreiche Übungen für dich, die dir den Rücken stärken.  

Was sind Rückenschmerzen?

Unter Rückenschmerzen werden sämtliche Schmerzzustände zusammengefasst, die sich am oberen, mittleren sowie unteren Rücken bemerkbar machen. Da sie verschiedene Ursachen haben können, sind Rückenschmerzen ein Symptom, keine Erkrankung. Es gibt sowohl akute als auch chronische Rückenschmerzen. 

Bei vielen Betroffenen kann mit den bildgebenden Verfahren keine körperliche Ursache für die Rückenschmerzen gefunden werden. Dann spricht man von unspezifischen Rückenschmerzen. In anderen Fällen wiederum lässt sich eine konkrete Ursache am Bewegungsapparat finden.

Ursachen von Rückenschmerzen

Längst weiß man, dass Rückenschmerzen nicht immer nur allein körperliche Ursachen haben. Oft gehen diese Hand in Hand mit psychischen Belastungen. Wir alle kennen das aus eigener Erfahrung: Emotionale Schieflagen können ein Schmerzgeschehen am Rücken noch zusätzlich verstärken – vor allem, wenn die seelische Belastung länger andauert.

Körperliche Ursachen

Auf körperlicher Ebene begünstigen folgende Auslöser Rückenschmerzen:

  • Muskelverspannungen durch zu schwach entwickelte Bauch- und Rückenmuskulatur (Folge von Bewegungsmangel und zu wenig Sport) 
  • Muskuläre Überlastung durch körperlich schwere Arbeit
  • Fehlhaltungen, z. B. durch das Fehlen eines ergonomisch gestalteten Arbeitsplatzes, zu langes Sitzen oder einseitige Bewegungen 
  • Verklebte Faszien (Bindegewebe)
  • Erkrankungen wie Bandscheibenvorfall, Zugluft, Übergewicht (Adipositas), Iliosakralgelenk-Syndrom, Osteoporose (Knochenschwund), entzündliche Arthrose (Gelenkverschleiß), Skoliose (Verkrümmung der Wirbelsäule), Infektion, Magen-Darm-Erkrankungen, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Menstruation, Endometriose, Eierstockentzündung, Nierensteine
  • Genetische Veranlagung
  • Übersäuerung durch eine ungesunde Ernährung

Psychische Ursachen

Rückenschmerzen können aber auch durch emotionale Faktoren ausgelöst, zumindest aber mit ausgelöst werden: 

  • Stress (z. B. Zeitdruck, übermäßiges Arbeitspensum, Belastung durch Job und Familie)
  • Seelischer Stress (z. B. Partnerschaftskonflikte, Trauerfall, Geldsorgen, Jobunsicherheit, Mobbing)
  • Psychische Erkrankungen (Depression, Angststörungen)
  • Häufige Selbstzweifel 
  • Häufige negative Gedanken und Gefühle sowie Verhaltensweisen (Traurigkeit, Frust, Ärger, Unzufriedenheit, Angst)
  • Einsamkeit

Rückenschmerzen: Wann zum Arzt oder zur Ärztin?

Wenn du starke Rückenschmerzen hast, die auch nach zwei Wochen weiter fortbestehen, raten wir zu einem ärztlichen Besuch. Gleiches gilt für Schmerzen, die von einem Kribbeln, Taubheit oder einer Schwäche in den Extremitäten begleitet werden. Auch bei Fieber ist es wichtig, dass ein Arzt oder eine Ärztin nach der Ursache forscht. Ein Orthopäde/ eine Orthopädin oder ein Facharzt/ eine Fachärztin für Neurologie kann dir bei Rückenschmerzen weiterhelfen.

Diagnose von Rückenschmerzen

Wenn Rückenschmerzen dir häufig oder anhaltend Probleme machen, dann ist es höchste Zeit, ärztliche Hilfe zu suchen. Denn neben harmlosen Ursachen können sich auch ernstere Erkrankungen dahinter verbergen. Nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Facharzt oder der Fachärztin kommen folgende Untersuchungsmethoden zum Einsatz:  

  • Körperliche Untersuchung (Fehlstellung, Muskelkraft, Reflexe, Gelenkfunktion)
  • Ganganalyse
  • Magnetresonanztomografie (MRT)
  • Computertomografie (CT)
  • Röntgen
  • Myelografie (Röntgen des Rückenmarkkanals)
  • Laboruntersuchung (z. B. auf Infektionen)
  • Neurologische Untersuchung (z. B. bei Verdacht auf Bandscheibenvorfall)
  • Organuntersuchung (z. B. Darmspiegelung)

Behandlung von Rückenschmerzen

In der Therapie von Rückenschmerzen gibt es viele Optionen. Neben schulmedizinischen und alternativmedizinischen Konzepten gibt es auch vieles, was du selbst für deine Rückengesundheit tun kannst. Wichtig ist in der Behandlung, verschiedene Therapiebausteine zu kombinieren und auch möglichen seelischen Auslösern auf den Grund zu gehen. 

Das Therapiekonzept bei Rückenschmerzen sollte immer dem Prinzip “von leicht nach schwer” folgen. Bevor du also eine OP ins Auge fasst, lohnt es sich meist, zunächst sanftere Therapien auszuprobieren. Eine Operation ist in der Regel nur notwendig, wenn Nerven geschädigt wurden, etwa durch einen ausgeprägten Bandscheibenvorfall, wenn eine organische Erkrankung den Eingriff rechtfertigt oder eine starke Verkrümmung der Wirbelsäule (Skoliose) vorliegt.

Die schulmedizinische Therapie

Bei Rückenschmerzen kommen je nach Ursache folgende Verfahren zur Anwendung:

  • Physiotherapie (Massagen, Krankengymnastik, manuelle Therapie)
  • Wärme- und Kälteanwendungen
  • Ggf. Verhaltenstherapie (zur Verhaltensänderung, Auflösung seelischer Probleme, Schmerzmanagement)
  • Unterwasserstrahlmassage
  • Ultraschalltherapie
  • TENS (Elektrotherapie)
  • Biofeedback
  • Bindegewebsmassage
  • Empfehlung zum “In-Bewegung-bleiben” (keine übertriebene Schonung wie Bettruhe) 
  • Empfehlung eines Rückenschul-Kurses (Stressmanagement, Entspannungsmethoden, rückengesundes Verhalten im Alltag)
  • Orthopädische Maßnahmen, z. B. Gehhilfen oder bei Fehlstellungen Einlagen, Schuhanpassungen
  • Schmerzmittel (zur Schmerzlinderung und Vorbeugung von Schonhaltungen)
  • Muskelrelaxantien (zur Muskelentspannung und Entspannung des Nervensystems)
  • Medikamente zur Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung (z. B. Antibiotika bei bakteriellen Infektionen, Kortison)
  • Medikamentöse und operative Mikrotherapie
  • Operation (z. B. bei Nervenschädigungen)

Alternative Heilverfahren bei Rückenschmerzen

Viele Menschen haben bei Rückenschmerzen gute Erfahrungen mit alternativmedizinischen Therapien gemacht. Manche von ihnen sind mittlerweile anerkannt, andere (noch) nicht: 

  • Osteopathie (teilweise über die Krankenversicherung erstattungsfähig)
  • Akupunktur (teilweise über die Krankenkassen erstattungsfähig)
  • Neuraltherapie (Injektion eines lokalen Betäubungsmittels)
  • Shiatsu (japanische Massagetechnik)
  • Akupressur (Drucktechnik der Traditionellen Chinesischen Medizin)

Heilpflanzen bei Rückenschmerzen

Bestimmte Heilpflanzen können aufgrund ihrer entzündungshemmenden oder durchblutungsfördernden Wirkung bei Rückenschmerzen helfen. Sie werden als Salben, Öle oder Badezusätze zur äußeren Anwendung oder als Tabletten zur Einnahme angeboten. Bewährte Schmerzlinderer aus dem Reich der Natur sind: 

  • Arnika
  • Thymian
  • Rosmarin
  • Johanniskraut
  • Teufelskralle 
  • Campher
  • Eukalyptus
  • Kiefern- oder Fichtenöl
  • Meerrettichwurzel (Breiumschläge)

Hilfreiche Übungen bei Rückenschmerzen

Mit einfachen Übungen für Zuhause kannst du selbst regelmäßig etwas gegen die Rückenschmerzen tun. Voraussetzung ist, dass du dafür grünes Licht von deinem Arzt oder deiner Ärztin bekommen hast. Denn bei einer organischen Erkrankung, etwa Endometriose, werden dir die Übungen nicht weiterhelfen. Bei muskulär bedingten Rückenschmerzen hingegen können sie dir eine wohltuende Linderung verschaffen.

Übung 1: Katze-Kuh

Begib dich in den Vierfüßlerstand. Dazu bringst du Knie und Hände auf den Boden. Deine Handgelenke befinden sich direkt unter dem jeweiligen Schultergelenk. Gehe nun lang einatmend ins Hohlkreuz, der Blick geht nach vorn, der Kopf leicht nach oben. Atme lang aus und wölbe dabei den Rücken. Mache der Katze mit einem schönen Buckel Konkurrenz. Wiederhole das Ganze etwa neunmal. Spüre die angenehme Dehnung in deiner Rückenmuskulatur.

Übung 2: der Oberkörper-Stemmer

Lege dich auf den Bauch und die Arme seitlich ab. Winkle dann die Unterarme auf beiden Seiten im 90-Grad-Winkel an. Komme nun mit dem Oberkörper samt der 90-Grad-angewinkelten Arme hoch, halte die Position einige Sekunden und leg dann wieder ab. Wiederhole die Übung neunmal. Eine wunderbare Kräftigungsübung für den gesamten Rücken. 

Übung 3: der Durchhänger

Gehe in die Liegestützposition, nur dass du deine Knie und die Fußballen auf dem Boden ablegst. Lasse deinen Oberkörper richtig durchhängen, indem du die Schultern zurücknimmst und die Brust herausstreckst. Hebe dabei den Blick und schaue nach vorn oben. Halte diese Position für einige Sekunden und schiebe dann deinen Po nach hinten, sodass du dich auf deine Unterschenkel setzen kannst. Die Arme sind jetzt weit nach vorn gestreckt, sodass du eine intensive Dehnung im Rücken spürst. Führe die Übung insgesamt zwanzigmal durch. 

Übung 4: Entspannung durch tiefe Bauchatmung

Setze dich ganz aufrecht auf einen Stuhl. Lege beide Hände auf den Bauch. Stelle dir vor, du hättest einen Schwamm im Bauch. Wenn du jetzt lang einatmest, spürst du, wie sich dieser Schwamm mit Luft füllt. Er wird größer. 

Beim langen Ausatmen kannst du deutlich wahrnehmen, wie dein Schwamm im Bauch wieder in sich zusammenfällt. Denke beim Ausatmen daran, wie die Verspannungen und der seelische Ballast von dir abfallen. Du kannst dich auch auf die schmerzende/n Region/en konzentrieren und dahin “atmen”. Im Geiste lenkst du so quasi deinen Atem dahin und kannst so versuchen, die muskuläre Anspannung zu reduzieren. 

Alltagstipps: Was hilft bei Rückenschmerzen?

Wenn du möchtest, dass Rückenschmerzen schon bald der Vergangenheit angehören, orientiere dich an den folgenden Tipps für einen rückenfreundlichen Alltag:

  • Treibe regelmäßig Sport (150 Minuten pro Woche, z. B. Walken, Joggen, Tanzen, Schwimmen, Radeln). 
  • Baue mithilfe einer gesunden Ernährung Übergewicht ab und unterstütze damit einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt. Nimm viel Gemüse, Obst, reichlich Vollkornprodukte, pflanzliche Öle, Nüsse und Samen zu dir. Reduziere hingegen Alkohol, Süßwaren, Weißmehlprodukte sowie Fast Food, Fleisch, Wurst und Käse. 
  • Trinke 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßten Kräutertee, denn Wassermangel kann Rückenschmerzen begünstigen.
  • Lege bei der Arbeit am PC regelmäßig kleine Pausen ein, in denen du deinem Rücken kurze Stretcheinheiten schenkst. 
  • Gehe im Alltag so viel, wie du gehen kannst (Treppen statt Aufzug, in der Mittagspause strammer Walk).
  • Gestalte deinen Arbeitsplatz rückenfreundlich (ergonomisch).
  • Richte deine Gedanken auf positive Dinge, sorge für viel Freude, denn positive Gefühle stärken Seele und Rücken. 
  • Besorge dir eine gute Matratze, die deinen Rücken optimal stützt.
  • Lerne ein Entspannungsverfahren (Muskelentspannung nach Jacobson, Autogenes Training, Meditation) und praktiziere es 15 Minuten täglich. Denn die tiefe Entspannung hilft dabei, hartnäckige muskuläre Verspannungen zu lösen.
  • Sei achtsam im Alltag und achte auf eine gute Haltung beim Sitzen, Heben, Gehen.
  • Besuche eine Rückenschule. 
  • Wende Wärme an, etwa durch ein Wärmekissen, eine Wärmflasche oder eine Rotlichtlampe.
  • Auch kalte Umschläge, etwa mit Quark, können manchmal helfen.
  • Moorbäder können Rückenschmerzen lindern (Mischung aus Badetorf und Wasser).
Hochwertige Naturkosmetik von micaraa jetzt bestellen

Auch spannend

WordPress Cookie Notice by Real Cookie Banner