LWS-Syndrom (Lumbalsyndrom): Ursachen, Symptome, Behandlung

Rückenschmerzen treten am häufigsten im Bereich der Lendenwirbelsäule auf. Etwa zehn Prozent der Menschen sind vom sogenannten LWS-Syndrom betroffen. Ursache kann z. B. ein Bandscheibenvorfall, eine Wirbelfehlbildung oder muskuläre Verspannung sein. Schmerzmittel sollten nur kurzzeitig eingesetzt werden. Wichtiger sind Bewegung, eine gute Körperhaltung und gezielter Stressabbau.

LWS-Syndrom
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Wir verraten dir, welche Ursachen noch hinter dem LWS-Syndrom stecken, welche Therapien es gibt und was du selbst im Alltag für deine Lendenwirbelsäule tun kannst. Und: Wir zeigen dir vier effektive Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur.  

Was ist ein LWS-Syndrom?

Das LWS-Syndrom oder Lendenwirbelsäulen-Syndrom (Lumbalsyndrom) beschreibt Rückenschmerzen im unteren Rücken, also im Bereich der Lendenwirbelsäule. Die Schmerzen können verschiedene Ursachen haben. Sie machen sich akut oder chronisch bemerkbar. 

LWS-Syndrom: Ursachen

Zu den möglichen Ursachen eines LWS-Syndroms gehören:

  • Muskuläre Dysbalancen (überspannte, verkürzte Muskeln)
  • Blockierte Wirbel (verschobene oder unbewegliche Wirbel)
  • Bandscheibenvorfall
  • Hexenschuss
  • Arthrose in den Wirbelgelenken (Verschleiß der schützenden Knorpelschicht)
  • Entzündungen durch Infektionen oder eine rheumatische Erkrankung
  • Osteoporose (mit Wirbelbruch)
  • Knochenbrüche
  • Fehlbildung der Wirbel (Keilwirbel) oder Verformung der Wirbelsäule (Skoliose, Morbus Scheuermann)
  • Tumoren und Metastasen
  • Verengung des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose)
  • Menstruation (Gebärmutterkontraktionen lösen Kreuzschmerzen aus)
  • Erkrankung eines Organs 

Folgende Faktoren begünstigen bzw. verstärken Schmerzen im unteren Rücken: 

  • Ruckartige, ungewohnte Bewegungen
  • Fehlhaltungen (z. B. Hohlkreuz)
  • Zu wenig Bewegung und mangelhafte Vielfalt der Bewegungen
  • Überlastung durch körperlich schwere Arbeit (z. B. schweres Heben)
  • Seelische Belastungen (Stress, zwischenmenschliche Konflikte, Trauerfall, finanzielle Probleme)

LWS-Syndrom: Symptome

Folgende Symptome können sich bei einem LWS-Syndrom bemerkbar machen:

  • Drückende oder ziehende Schmerzen im unteren Rücken
  • Ausstrahlungsschmerz bis in das Gesäß oder die Beine
  • Schmerz, der sich beim Husten oder Niesen verstärkt 
  • Allgemeines Schwächegefühl
  • Gefühlsstörungen in den Beinen, Kribbeln, Taubheit, Lähmung (beim Bandscheibenvorfall)
  • Probleme bei der Blasen-/ Darmentleerung (beim Bandscheibenvorfall)

LWS-Syndrom: Wann zum Arzt oder zur Ärztin?

Anhaltende oder wiederkehrende Rückenschmerzen, starke Schmerzen sowie sich verstärkende Schmerzen solltest du ärztlich abklären lassen. Spätestens bei Gefühlsstörungen wie Taubheit ist ärztliche Hilfe erforderlich. Bei Wirbelsäulenproblemen ist eine orthopädische oder neurologische Praxis aufzusuchen. Internist:innen wie Gynäkolog:innen oder Urolog:innen wiederum können möglichen organischen Ursachen auf den Grund gehen. Denn auch eine Eierstockentzündung oder Nierenbeckenentzündung können Schmerzen im unteren Rücken auslösen.

LWS-Syndrom: Diagnose

Die Diagnose LWS-Syndrom wird mithilfe eines ausführlichen Gesprächs zwischen Patient:in und Arzt oder Ärztin gestellt. Danach können folgende Methoden zum Einsatz kommen: 

  • Körperliche Untersuchung
  • MRT
  • CT
  • Röntgen
  • Organuntersuchung

LWS-Syndrom: Behandlung

Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule können mit schul- und alternativmedizinischen Verfahren behandelt werden.

Schulmedizinische Therapie

In der Schulmedizin haben sich folgende Methoden bewährt:

  • Medikamente zur Entzündungshemmung und zur Linderung der Schmerzen: Eine kurzzeitige Anwendung von Ibuprofen oder Diclofenac von maximal drei Tagen hilft dabei, sich aufgrund der Schmerzen nicht noch mehr zu verspannen. 
  • Muskelentspannungsmittel
  • Wärmebehandlung
  • Physiotherapie (Massagen, Training der Rückenmuskulatur, manuelle Therapie)
  • TENS (Elektrotherapie)
  • Stufenlagerung der Beine auf einem Würfel (Unter- und Oberschenkel im 90 Grad-Winkel)
  • Rückenschule
  • Operation (z. B. bei einem Bandscheibenvorfall mit Nervenschädigung)

Alternativmedizinische Behandlung

In der Alternativmedizin wird die Erkrankung der Lendenwirbelsäule unter anderem mit folgenden Therapien behandelt:

  • Akupunktur (anerkannt bei chronischen LWS- Beschwerden; Kassenleistung)
  • Akupressur
  • Schröpfen

Heilpflanzen beim LWS-Syndrom

Heilpflanzen können dabei helfen, die Schmerzen im unteren Rücken zu lindern, beispielsweise wenn Arthrose die Ursache für Rückenschmerzen im unteren Abschnitt der Wirbelsäule ist. Dazu gehören beispielsweise: 

  • Arnika (Salbe oder zum Einnehmen)
  • Brennnesselblätter (als Tee)
  • Weidenrindenextrakt
  • Präparate aus Pappel-, Eschenrinde und Goldrutenkraut

Übungen für die Wirbelsäule im Lendenbereich

Ein besonders wichtiger Baustein in der Behandlung von Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule ist die regelmäßige Kräftigung bzw. Dehnung der dort ansässigen Muskeln. Dies kannst du z. B. mit den folgenden, leichten Yoga-Übungen erreichen.

Übung 1: Katze-Kuh 

Begib dich in den Vierfüßlerstand. Die Knie sind beckenbreit auseinander. Die Hände befinden sich unter den Schultern, die Knie unter dem Becken. Nun bringst du deinen Rücken lang einatmend in eine Hohlkreuz-Position. Der Blick geht nach vorn oben, Schultern zurück. Dann krümmst du lang ausatmend den Rücken, drückst deine Hände in den Boden und machst einen schönen Katzenbuckel. Führe die Übung zehn- bis zwanzigmal durch. 

Übung 2: die bewegliche Sphinx

Lege dich mit dem Bauch auf den Boden. Stütze die Unterarme mit nach vorn gerichteten Fingern auf dem Boden ab, sodass zwischen Ober- und Unterarm ein 90-Grad-Winkel entsteht. Die Schultern ziehst du nach hinten (Sphinx-Position). Atme lang ein. Deine Unterarme bleiben am Boden, auch wenn du nun lang ausatmend das Becken abhebst und es etwas nach hinten schiebst. Dein Blick geht in Richtung deiner Knie. Die Knie bleiben am Boden. Einatmend kommst du zurück in die Sphinx-Position. Führe die Übung etwa zehnmal durch.

Übung 3: Drehung in der unteren Wirbelsäule

Lege dich auf den Rücken und winkle deine geschlossenen Beine an. Strecke die Arme zu den Seiten aus. Lege nun deine Knie zur rechten Seite ab. Der Blick geht nach links. Atme lang ein und aus. Bleibe für zwanzig Sekunden in dieser gedrehten Position. Diese Übung mobilisiert auf wunderbare Weise deine untere Wirbelsäule. Versuche, dich auf die schmerzende Stelle zu konzentrieren und dahin zu atmen. Das kann dir dabei helfen, verhärtete Muskeln zu lösen. 

Übung 4: die Heuschrecke

Lege dich mit geschlossenen Beinen auf den Bauch. Die Arme sind nach vorn ausgestreckt. Atme lang ein. Hebe nun ausatmend Beine und Arme gleichzeitig an und halte die Position für etwa fünf lange Atemzüge. Versuche, trotz der Anstrengung flüssig weiterzuatmen, denn die Atmung hilft verspannten Muskeln dabei, sich zu entspannen. Lege dann Arme und Beine wieder ab. Wiederhole die Übung noch zweimal. 

Alltagstipps zur Behandlung und Vorbeugung eines LWS-Syndroms

Um bestehende Beschwerden am Rücken abzumildern oder Erkrankungen des Rückens vorzubeugen, ist es gut, wenn du im Alltag auf ein rückenfreundliches Verhalten achtest. Wir legen dir in dem Zusammenhang folgende Tipps ans Herz: 

  • Wähle zum Schlafen möglichst nicht die Bauchlage, denn in dieser Position verweilt dein Rücken lange in der Hohlkreuz-Position.
  • Achte darauf, dass deine Matratze nicht zu weich (gibt zu stark nach) und nicht zu hart (gibt zu wenig nach) ist.
  • Achte bei der Schreibtischarbeit auf eine rückenfreundliche Sitzhaltung (ergonomischer Arbeitsplatz: gut stützender Stuhl, Rückenlehne, die nachgibt, aufrechte Sitzposition). Erledige Aufgaben, bei denen es möglich ist, im Stehen.
  • Dein neues Motto: Gehen ist besser als Stehen, Stehen besser als Sitzen.
  • Lege beim langen Sitzen regelmäßig Pausen ein, in denen du Bewegung in deinen Rücken bringst.
  • Ein abendlicher Spaziergang ist eine Wohltat für deinen Rücken, speziell für die untere Wirbelsäule.
  • Entspanne dich bewusst: Erlerne eine Entspannungsmethode (Muskelentspannung nach Jacobson, Yoga, Meditation) und praktiziere sie regelmäßig, denn so stärkst du dich mental wie emotional und entspannst dich tiefgreifender.
  • Baue ggf. Übergewicht ab.
  • Treibe regelmäßig Sport, um deine Rückenmuskulatur zu stärken. Suche dir einen Sport aus, dem du mit Freude nachgehst, denn positive Gefühle kommen auch deinem Rücken zugute. Rückenfreundliche Sportarten sind Schwimmen, Aqua-Fitness, Yoga, Nordic Walking, Radeln. 
  • Yoga hat den Vorteil, dass du deinem Rücken vielseitige Positionen schenkst, die ihm guttun und die er im Alltag nicht einnimmt. 
  • Führe regelmäßig Kräftigungsübungen für den Rumpf durch, z. B. unsere Rückenübungen. 
  • Achte beim Heben schwerer Gegenstände darauf, dass du in die Knie gehst, den Rücken gerade hältst und nicht aus dem Rücken heraus hebst.
  • Verwöhne dich bei Rückenschmerzen mit Wärme. Nimm ein warmes Bad, verwende ein Heizkissen oder ein Wärmepflaster.
  • Gegen Muskelverspannungen kann Magnesium helfen, denn es hat krampflösende Wirkung.
  • Ernähre dich gesund mit viel frischem Gemüse und Obst.
  • Trinke etwa 1,5 bis 2 Liter täglich, damit deine Bandscheiben und andere Strukturen des Bewegungsapparats flexibel bleiben.
  • Achte darauf, dass es dir seelisch gut geht, denn (chronische) emotionale Belastungen spielen bei der Entstehung von Rückenschmerzen oft eine Rolle.
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