Krampfadern (Varizen): Ursachen, Symptome und Behandlung

Besenreiser und Krampfadern (Varizen) sind die sichtbaren Zeichen einer Venenschwäche. Besenreiser sind in der Regel harmlos, Krampfadern dagegen eine ernstzunehmende Erkrankung. Bei defekten Venenklappen staut sich das Blut in den Beinvenen: Sie leiern aus. In der Folge entwickeln sich knotig erweiterte, oft geschlängelte, an der Hautoberfläche liegende Krampfadern – weitaus mehr als ein kosmetisches Problem.

Krampfadern
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Kranke Venen lassen sich heute medizinisch gut behandeln. Hier informieren wir dich über die verschiedenen Therapien und geben Tipps, welche Sportarten venenfreundlich sind und was du selbst tun kannst, um die Gefäße gesund zu halten. 

Was sind Krampfadern?

Jeden Tag leisten die Venen Schwerstarbeit: Über die Beinen pumpen sie etwa 7000 Liter Blut in Richtung Herz – entgegen der Schwerkraft. Damit dies gelingt, sind die Venen innen mit feinen Klappen ausgestattet. Sie lassen den herzwärts gerichteten Blutstrom passieren und verhindern ein Zurückfließen des Blutes – unterstützt von den Beinmuskeln. Sind die Klappen nicht mehr dicht, staut sich das Blut in den Venen, und sie leiern aus. Durch den gestörten Blutfluss entstehen bläuliche, geschlängelte und verdickte Venen: Krampfadern. Meistens an den Beinen, wo sie deutlich sichtbar sind.

Krampfadern: Auslöser und Risikofaktoren

Als Hauptursache für Krampfadern gilt eine genetische Veranlagung, wobei Frauen aufgrund ihres nachgiebigen Bindegewebes anfälliger für Venenleiden als Männer  sind. Diese Faktoren begünstigen die Entstehung von Krampfadern:  

  • Familiäre Veranlagung
  • Bindegewebsschwäche
  • Übergewicht
  • Alter
  • Bewegungsmangel
  • Überwiegend sitzende oder stehende Tätigkeit
  • Hormonelle Umstellung des Körpers (z. B. in der Schwangerschaft)
  • Rauchen

Krampfadern: Symptome

Im Anfangsstadium machen sich Krampfadern durch Besenreiser oder deutlich sichtbare, geschlängelte Adern an Ober- und/oder Unterschenkeln bemerkbar. Im weiteren Verlauf kann es dann zu folgenden Symptomen kommen:

  • Schweregefühl in den Beinen
  • Beine schwellen im Laufe des Tages an, vor allem im Knöchelbereich (Ödeme)
  • Offene Beingeschwüre (Ulcus cruris)
  • Venenentzündung (Phlebitis)

Krampfadern: Wann zum Arzt oder zur Ärztin? 

Anfangs bereiten Krampfadern meist keine Probleme. Bei sichtbaren Zeichen einer Venenschwäche sollte man vorsichtshalber eine Praxis für Gefäßmedizin aufsuchen. Spätestens aber, wenn Spannungsgefühle, schwere Beine, Schmerzen und Juckreiz auftreten. Unbehandelte Krampfadern können zu Ödemen und offenen Beinen führen. Zudem steigt die Thrombosegefahr und damit die Gefahr einer Lungenembolie.

Krampfadern: Diagnose

Für die Diagnose stehen mehrere Methoden zur Auswahl, die ineinandergreifen und sich ergänzen. 

  • Anamnese: Im Gespräch fragen Ärzt:innen aktuelle Beschwerden, medizinische Vorgeschichte, allgemeiner Gesundheitszustand und die Lebensgewohnheit ab.
  • Körperliche Untersuchung: Die Beine werden in Augenschein genommen und abgetastet. Dabei sind Hautveränderungen, Schwellungen und sichtbar erweiterte Venen wichtige Anhaltspunkte für die Diagnose.
  • Bildgebende Verfahren: Hier stehen mehrere Ultraschalluntersuchungen zur Verfügung. Bei Verdacht auf Krampfadern kommt eine spezielle Ultraschalluntersuchung zum Einsatz: die Duplex-Sonografie. Sie stellt die Blutströmung in den Gefäßen bildlich dar und zeigt die Richtung des Blutstroms. Gleichzeitig kann die Ärztin oder der Arzt erkennen, ob die Venenklappen noch intakt oder schon beschädigt sind.
  • Provokationsmanöver: Die Ärztinnen und Ärzte fordern ihre Patient:innen zu sogenannten Provokationsmanövern auf: wie Luft anhalten und mit dem Bauch pressen. Durch den Druck wird das Blut Richtung Fuß geschoben. Auf dem Ultraschall zeigt sich, ob die Venenklappen dieser Belastung gewachsen sind. 
  • Digitale Photoplethysmographie (dPPG): Misst mit Hilfe von Infrarotlicht die Blutfüllung in den Hautvenen und Kapillaren. Sie dient vor allem zur orientierenden Untersuchung des Venensystems in den Beinen.

Krampfadern: Therapien

Kranke Venen lassen sich medizinisch gut behandeln. Diese Therapien stehen zur Verfügung.

  • Kompression: Spezielle Kompressionsstrümpfe und -Strumpfhosen setzen der Muskulatur, vor allem am Unterschenkel, einen Widerstand entgegen. Die Wadenmuskulatur muss dagegen anarbeiten, was zu einer erhöhten Massagewirkung auf die tiefen Venen und deren Transportfähigkeit führt.    
  • Stripping: Über einen Schnitt in der Leiste oder am Unterschenkel wird die kranke Vene herausgezogen. Erprobtes Verfahren mit Langzeitergebnissen.
  • Laseroperation: Per Katheter wird die kranke Vene mit Laserstrahlen verkocht. Minimalinvasiver Eingriff, ambulante Durchführung.
  • Radiowellentherapie: Ähnliches Verfahren wie beim Lasern, jedoch arbeiten die Radiowellen mit geringerer Hitze (80 bis 120 Grad). Schonender, zielgerichteter Eingriff, der ambulant durchgeführt wird. Hinterlässt keine Narben in der Leiste.
  • Schaumverödung: Der Arzt spritzt ein flüssiges Medikament in die Vene, welches das Gefäß von innen ausschäumt. Minimalinvasiver Eingriff, auch etwas dickere Venen lassen sich damit therapieren.
  • Venenkleber: Hier führt der Arzt einen Katheter in die Vene ein und spritzt eine Art medizinischen Sekundenkleber, der das Gefäß verklebt. Der ambulante Eingriff ist schmerzfrei und wird ohne Betäubung durchgeführt.
  • Chiva-Methode: Die erkrankten Venenabschnitte werden abgebunden, damit das Blut nicht wieder in Richtung der Füße zurückfließen kann. Stammvenenerhaltende OP-Methode.   

Tipps gegen Krampfadern 

Es gibt einfache Selbsthilfemaßnahmen, die sich gut in den Alltag integrieren lassen:

  • Venenfreundliche Bewegung: Schwimmen, Gehen, Wandern, Walking, Radfahren
  • Hochlagern der Beine: Das Blut fließt zurück, die Venen werden entlastet.
  • Kneipp-Anwendungen: Wasseranwendungen wie kalte Wadengüsse
  • Beine vor Hitze und Sonne schützen: Die Venen weiten sich und transportieren das Blut eingeschränkter zum Herzen.
  • Übergewicht reduzieren: Jedes Kilo weniger entlastet die Beine

Heilpflanzen bei Krampfadern

Pflanzliche Mittel aktivieren die Selbstheilungskräfte. Bei Krampfadern haben sich diese Pflanzen bewährt.

  • Rotes Weinlaub
  • Rosskastanie
  • Buchweizen
  • Steinklee
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