Ingwer – Anwendung, Wirkung, Inhaltsstoffe

Hier erfährst Du alles, was Du über die Heilpflanze Ingwer und Ingwerwurzel wissen solltest – von den Inhaltsstoffen über die Wirkung bis zur Anwendung.

Ingwer
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Was ist Ingwer?

Ingwer bedeutet auf Sanskrit „mit Geweihsprossen versehen“ und spielt auf die weit verzweigte Wurzel der Heilpflanze an. Die Ingwerwurzel ist der arzneilich und kulinarisch bedeutsame Teil der Ingwer-Pflanze, die zwischen 50 und 150 Zentimetern hoch werden kann und beispielsweise in China bereits seit etwa 5000 Jahren zu Heilzwecken genutzt. Ingwer gehört wie Kurkuma zur Familie der Ingwergewächse. Ingwer (Zingiber officinale) ist eine krautige Pflanze, deren lange Laubblätter von bis zu 30 Zentimetern Länge und dicke Stängel an Schilf erinnern. Die Ingwerwurzel wartet im Inneren mit einer leuchtend gelben Farbe auf und begeistert Menschen weltweit wegen ihres zitronig-scharfen Geschmacks.

Als Gewürz und Heilpflanze wird Ingwer insbesondere im südöstlichen Asien wie in China und Indien kultiviert. Inzwischen baut man ihn aber auch in anderen tropischen und subtropischen Regionen der Welt sowie vereinzelt in Europa an. 2018 wurde der Ingwer zur Heilpflanze des Jahres gekürt und von der Jury für seine besondere Heilwirkung mit ihren krampflösenden, entzündungshemmenden und schmerzstillenden Eigenschaften gelobt.

Ingwer Inhaltsstoffe

Zu den arzneilich und kulinarisch relevanten Inhaltsstoffen zählt das ätherische Öl des Ingwers, das zum Beispiel Zingiberen, Curcumen und beta-Eudesmol enthält. Daneben stecken Scharfstoffe wie Gingerole und Shogaole in der Knolle der Heilpflanze. Weiterhin kommen reichlich Vitamin C, Eisen, Magnesium, Kalium sowie Phosphor und Natrium im Ingwer vor.

Ingwer Wirkung

Ingwer bei Verdauungsbeschwerden

Bewiesen ist die Wirkung des Ingwers bei Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit. Dies gilt insbesondere für Reise- oder Schwangerschaftsübelkeit sowie der häufig auftretenden Übelkeit nach Operationen. Traditionell wird die Heilpflanze auch zur Behandlung von Blähungen, Durchfall, Verstopfung sowie krampfartigen Bauchschmerzen in Magen oder Darm eingesetzt. Dem Ingwer wird daneben eine verdauungsfördernde Wirkung nachgesagt, denn durch ihn erhöht sich die Magensaftproduktion, wodurch die Verdauung beschleunigt wird. Auch soll er vorbeugend gegen Magengeschwüre helfen. In der Alternativmedizin ist Ingwer auch beliebt im Rahmen einer Darmreinigung.

Ingwer bei Übergewicht und Diabetes

Es ist zwar noch nicht eindeutig geklärt, ob Ingwer beim Abnehmen hilft, aber erste Laborstudien weisen darauf hin. Demnach könnte die Heilpflanze eine appetitmindernde Wirkung haben und den Körper dabei unterstützen, einen hohen Cholesterinspiegel und zu hohe Blutzuckerwerte zu senken. Wenn sich diese Effekte in künftigen Studien bestätigen, könnte Ingwer therapiebegleitend in der Behandlung von Diabetes eingesetzt werden. Ingwer ist weiterhin dazu in der Lage, den Stoffwechsel anzukurbeln, wodurch letztlich auch der Fettstoffwechsel angeregt und mehr eingelagertes Fett abgebaut wird.

Ingwer bei Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen

Das im Ingwer enthaltene Gingerol besitzt schmerzlindernde und antientzündliche Eigenschaften, weshalb die Heilpflanze in der Volksmedizin bei Schmerzen unterschiedlicher Herkunft zum Einsatz kommt. So soll Ingwer nicht nur bei Kopfschmerzen, Migräne, Regelschmerzen, Gelenkschmerzen – verursacht etwa durch Arthritis oder Arthrose – helfen, sondern sogar bei Multipler Sklerose, einer entzündlichen, chronischen Nervenerkrankung, die mit Schmerzen einhergeht. Bei Muskelschmerzen und einem Hexenschuss kann die Ingwerwurzel ebenfalls Abhilfe schaffen.

Ingwer – Therapiebegleitende Hilfe bei Krebs und Alzheimer?

Der in der getrockneten Ingwerwurzel vorkommende Stoff 6-Shogaol ist laut Studien in der Lage, den Krankheitsverlauf bei Alzheimer zu verlangsamen und bei Krebs die Ausbreitung der Krebszellen zu hemmen. Auch soll Ingwer vorbeugend gegen Krebs helfen. Viele Wissenschaftler sehen in der Heilpflanze eine realistische Option, sie in der Therapie von Krebs und Alzheimer mit einzusetzen.

Ingwer bei Infektionskrankheiten wie Erkältung

Da Ingwer zur Stärkung des Immunsystems beiträgt, wird er in der Volksmedizin schon lange bei Infektionskrankheiten eingesetzt. So soll Ingwer den Körper bei der Bekämpfung von viralen Infekten wie einer Grippe, Erkältung oder Husten ebenso unterstützen wie bei Magen-Darm-Infektionen.

Ingwer bei Kreislaufbeschwerden und Bluthochdruck

Ingwer soll dabei helfen, die Blutgefäße zu erweitern, sodass er bei Menschen mit Bluthochdruck und Kreislaufschwäche die Symptome abmildern kann. Weil die Heilpflanze die Durchblutung anregt und zugleich blutverdünnend wirkt, kann sie Gefäßverengungen und Thrombosen vorbeugen helfen.

Weitere Einsatzgebiete von Ingwer

Ingwer wird in der Volksmedizin seiner Heimatländer außerdem eingesetzt bei:

  • chronischem Husten, verursacht etwa durch Asthma, COPD, Allergien, Unverträglichkeiten, chronischer Nasennebenhöhlenentzündung
  • Verrenkungen
  • Demenzerkrankungen
  • verminderter Milchproduktion in der Stillzeit

Ingwer Anwendung und Dosierung

Ingwer ist neben der frischen Knolle im Supermarkt in Form von Kapseln, als Pulver oder Tinktur im Online-Handel, in der Apotheke oder Drogerie erhältlich. Besonders beliebt ist der Einsatz der frischen Ingwerwurzel als Tee, um der Gesundheit Gutes zu tun. Dazu werden mehrere, dünne Scheiben der ungeschälten, frischen Ingwerwurzel – am besten aus biologischem Anbau – für 10 Minuten sprudelnd gekocht. Empfehlenswert sind drei Gramm Ingwer pro Tasse. Du kannst ihn aber auch mit kochendem Wasser übergießen und etwa fünf Minuten ziehen lassen.

In der Küche findet Ingwer traditionell Anwendung in den leckeren asiatischen Curry-Gerichten, aber auch in Kandiszucker, Glühwein, Gebäck, Limonaden, Lebkuchen oder Pestos. Die Heilpflanze kann sowohl Smoothies mehr Pepp verleihen als auch Marinaden, Eintöpfen und Suppen.

Was ist bei der Anwendung von Ingwer zu beachten?

Aufgrund seiner blutverdünnenden Wirkung sollten Menschen, die Blutverdünnungsmittel einnehmen ihren Arzt befragen, ob sie Ingwer einnehmen dürfen. Ob ein Einsatz in der Schwangerschaft empfehlenswert ist, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Die Schulmedizin rät von einem Einsatz in Schwangerschaft und Stillzeit ab. Hebammen hingegen halten eine maximale Dosis von 2 bis 4 Gramm für unbedenklich.

Obwohl Ingwer als gut verträglich gilt, können Sodbrennen, Übelkeit sowie allergische Hautreaktionen auftreten. Menschen mit einem gereizten Magen oder Gallensteinen sollten Ingwer besser nicht einnehmen. Frauen mit Wechseljahresbeschwerden können Ingwer ausprobieren. Wenn sie verstärkt Hitzewallungen bei sich bemerken, sollten sie das scharfe Gewürz meiden.

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