Hopfen – Anwendung, Wirkung, Inhaltsstoffe

Hier erfährst Du alles, was Du über die Heilpflanze Hopfen wissen solltest – von den Inhaltsstoffen über die Wirkung bis zur Anwendung.

Hopfen
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Was ist Hopfen?

Die Östrogene im Hopfen sollen Schuld daran sein, dass der Bauch vieler Bierliebhaber sich stets weiter vorwölbt, als ihnen lieb ist. Doch dies gilt nur, wenn das Lieblingsgetränkt der Deutschen im Übermaß konsumiert wird, sonst gibt es nichts zu befürchten. Der Echte oder Gewöhnliche Hopfen ist weltberühmt. Die Pflanze sorgt für den herben Geschmack des Biers, erhält seinen Schaum aufrecht und macht es haltbar.

Die Hopfen-Pflanze (Humulus lupulus), die bis zu fünfzig Jahre alt werden kann, kommt in der gemäßigten Klimazone der Nordhalbkugel vor. Dort wächst sie wild an Ufern, in lichten Wäldern und Auwäldern. Hauptsächlich wird der Hopfen aber angebaut. Die drei wichtigsten Anbauländer sind die USA, Deutschland und Tschechien. Das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt liegt in Bayern und ist die bayerische Hallertau. In Deutschland gibt es mittlerweile etwa 32 Hopfenarten. Eine weitere bekannte Hopfenart ist der Japanische Hopfen.

Die 4 bis 8 Meter hoch wachsende Kletterpflanze bildet jedes Jahr neue Ranken aus dem Wurzelstock, die sage und schreibe 10 Zentimeter am Tag wachsen können. Hopfen gehört zur Familie der Hanfgewächse. Die Pflanze verfügt über dünne Stängel mit Kletterhaaren, die sie fest verankern können. Es gibt männliche Hopfen-Pflanzen und weibliche. Die männlichen Pflanzen bilden Rispenblüten aus, wohingegen die weiblichen die zum Bierbrauen benötigten zapfenartigen Ähren hervorbringen. Die Blütezeit von Hopfen ist von Juli bis August. Die Blätter der Heilpflanze erinnern an Weinblätter, allerdings sind sie gezackt. Sie verfügen über lange Stiele, sind gelappt und in etwa handgroß. Der Hopfen entwickelt als Frucht ein kleines Nüsschen.

Hopfen Inhaltsstoffe

Die Heilwirkung von Hopfen kommt durch seine wertvollen Inhaltsstoffe zustande. Dazu gehören Humulon, Humulen, Lupulon, Lupulin, ätherisches Öl, Gerbsäure sowie Hopfenharz. Daneben lassen sich gesundheitsfördernde Flavonoide wie Kämpferol und Quercetin in der Heilpflanze finden.

Hopfen Wirkung

Hopfen bei Schlafstörungen, Unruhe, Stress

In der Volksmedizin wird Hopfen vor allem zur Beruhigung bei Gereiztheit, Stress und innerer Unruhe (Nervosität) eingesetzt. Auch Schlafstörungen – vor allem Einschlafstörungen – können laut Naturheilkundlern mit Hopfen verbessert werden. In Kombination mit Baldrian konnten Forscher diese Wirkungen bestätigen. Untersuchungen über die Wirkung von Hopfen allein stehen noch aus. Zu beachten ist dabei, dass die Wirkung von Hopfen bei Schlafproblemen nicht sofort nach der ersten Einnahme eintritt, sondern erst nach 2 bis 4 Wochen.

Hopfen soll eine beruhigende Wirkung auf das zentrale Nervensystem haben, bei Angstzuständen wirken und sogar bei Depression positive Effekte erzielen und ist somit eine wichtige Heilpflanze für die Psyche. Bei Schlafstörungen eingesetzt, hat Hopfen den Vorteil, dass er am Tag keine Tagesmüdigkeit verursacht, wie es bei chemischen Schlafmitteln oft der Fall ist. Daher stellt Hopfen eine gute Alternative zu herkömmlichen Beruhigungsmitteln und Schlafmitteln dar – ohne schädliche Nebenwirkungen.

Hopfen bei stressbedingten Verdauungsproblemen und nervösen Beschwerden

Naturmediziner nutzen die beruhigende und entkrampfende Wirkung des Hopfens auch, um nervös bedingte Magen-Darmbeschwerden zu lindern. So sollen etwa hochdosierte Fertigpräparate aus dem Hopfen-Extrakt wie Kapseln bei Magenkrämpfen oder Darmkrämpfen hilfreich sein und die Krämpfe lösen helfen, sodass Bauchschmerzen gelindert werden können. Auch bei Reizdarm, Verstopfung oder Appetitlosigkeit wenden Naturmediziner das pflanzliche Heilmittel an. Darüber hinaus soll Hopfen-Extrakt auch bei anderen nervösen Beschwerden wie nervösen Herzbeschwerden, Herzklopfen oder Migräne helfen können.

Hopfen –bei Hormonstörungen und Wechseljahresbeschwerden

Der Hopfen verfügt über östrogenähnliche Pflanzenstoffe, die bei typischen Frauenproblemen – beispielsweise Hitzewallungen und vermehrtes Schwitzen in den Wechseljahren – helfen können. Aber auch jüngere Frauen, die Hormonstörungen und daher eine unregelmäßige Menstruation haben, könnten vom Hopfentee oder von hochdosierten Fertigpräparaten aus dem Extrakt von Hopfen profitieren und ihren Hormonhaushalt stabilisieren. Zwar soll Hopfen-Extrakt die Bildung von Muttermilch anregen, allerdings raten zumindest Schulmediziner von einem Einsatz in der Stillzeit ab.

Hopfen – zur Krebstherapie und beim atopischen Exzem?

Erste Studien zeigen, dass bestimmte Stoffe im Hopfen bei Krebs helfen könnten. In Laborexperimenten gab es Hinweise darauf, dass die Heilpflanze eine krebshemmende Wirkung hat. Ob das für den Menschen gilt, muss noch untersucht werden. Forscher bringen die Wirkstoffe der Pflanze auch mit einer Verbesserung des Hautbildes, etwa beim atopischen Ekzem, in Zusammenhang. Demnach könnte Hopfen dessen Symptome wie Juckreiz und Rötung der Haut lindern.

Hopfen Anwendung und Dosierung

Die getrockneten, glutenfreien Hopfenzapfen können als Tee ebenso verwendet werden wie in Fertigarzneimitteln. In Drogerien, der Apotheke oder im Online-Handel kannst Du den Hopfen-Extrakt in Form von Kapseln, Tabletten, Beruhigungs-Dragees oder als Tinktur zum Einnehmen kaufen. Zur äußeren Anwendung gibt es Hopfen-Cremes zu kaufen, die Falten reduzieren, Feuchtigkeit spenden und zugleich die Haut straffen sollen.

Als Tagesdosis für Hopfen gilt die Menge von 0,5 Gramm der Droge. Bei der Tinktur sind 1 bis 2 Milliliter täglich empfehlenswert. Wie genau Du die hochdosierten Fertig-Präparate wie Hopfen-Kapseln oder Dragees einnimmst, kannst Du der jeweiligen Packungsbeilage entnehmen.

Hopfentee und Hopfen als Zutat für Schlaf- und Nerventees

Hopfen ist eine wichtige Zutat von Nerven- und Beruhigungstees. Neben Passionsblume, Baldrian und Melisse wird das pflanzliche Mittel oft in schlaffördernden Kräuterteemischungen verwendet. Weniger bekannt ist, dass Hopfen auch allein als Beruhigungstee getrunken werden kann.

Du kannst Dir aber auch einen reinen Hopfentee zubereiten. Um Dir Deinen Hopfentee selbst zu machen, nimmst Du 1 Teelöffel getrocknete, geschnittene Hopfenzapfen, übergießt sie mit 150 Milliliter kochendem Wasser und lässt den Tee dann 5 bis 10 Minuten ziehen. Im Anschluss seihst Du ihn ab und trinkst ihn.

Hopfen-Kissen zum besseren Einschlafen

Eine Möglichkeit, damit Dir das Einschlafen besser gelingt, ist, dass Du Dir ein Schlafkissen mit geschnittenen Hopfenzapfen und weiteren beruhigend wirkenden Heilkräutern herstellst. Dazu kannst Du neben Hopfen Melisse, Baldrian, Lavendel und Johanniskraut wählen. Das Einatmen der ätherischen Öle dieser Heilpflanzen soll es ermöglichen, besser einzuschlafen und Schlafstörungen zu reduzieren.

Hopfen in der Küche

Da Hopfen nicht giftig ist und er mit seinem harzigen Aroma überzeugt, kannst Du ihn auch in der Küche zum Kochen verwenden. Bereite die jungen Hopfentriebe – also die jungen Sprossen, die aus der Erde ausgegraben wurden – doch mal wie Spargel („Hopfenspargel“) als Gemüsebeilage zu. Du wirst sehen, dass sie – wenn Du sie kurz kochst – ausgezeichnet schmecken und Du eine neue Delikatesse entdeckt hast. Du kannst die jungen Hopfensprossen aber auch roh essen, beispielsweise in einem Salat.

Hopfen wird auch Likören, Schnaps und sogar Limonaden zugesetzt, um diese Getränke zu würzen. Doch am bekanntesten ist Hopfen immer noch als wesentliche Zutat für den sogenannten „Hopfensmoothie“, auch Bier genannt.

Hopfen zum Rauchen, als Sedierungsmittel und Bücherkonservierungsmittel

Die Drüsenhaare der Hopfenzapfen können in gepresster Form zum Rauchen verwendet werden. Dadurch soll es im Körper ebenfalls zu einer beruhigenden Wirkung kommen. Im Gegensatz zu Hanf ist das Rauchen von Hopfen aber legal, da es keine berauschende Wirkung hat. In der Medizin wird Hopfen ebenfalls eingesetzt – als Sedierungsmittel zur Beruhigung.

In Bibliotheken wird Hopfen für seine Eigenschaften geschätzt, Feuchtigkeit und Insekten von Büchern fernzuhalten. Um kostbare Lektüre über die Jahre zu erhalten, werden Hopfenzapfen in den Regalen hinter den Büchern ausgelegt und alle paar Jahre ausgetauscht.

Was muss bei der Anwendung von Hopfen beachtet werden? Gibt es Nebenwirkungen?

Im Allgemeinen ist Hopfen sehr gut verträglich. Nebenwirkungen kommen nur selten vor und zeigen sich dann in allergischen Hautreaktionen wie Juckreiz oder Hautrötungen. Schulmediziner raten von der Einnahme von Hopfen in der Schwangerschaft ab.

Die Einnahme von Hopfen sollte nicht mit chemischen Beruhigungs- oder Schlafmitteln einhergehen, da sich die Wirkung dann zu sehr verstärkt. Von Alkohol solltest Du während der Einnahme des Naturheilmittels absehen.

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