Verstopfung lindern – was tun?
Ungesunde Ernährungs- und Lebensgewohnheiten machen dem Darm zu schaffen und können eine Darmträgheit mit Verstopfung hervorrufen. Bei weniger als 3 Stuhlgängen in der Woche sprechen Mediziner von Verstopfung, der medizinische Begriff lautet Obstipation. Es handelt sich dabei um eine verzögerte Darmentleerung mit einer zu geringen Stuhlfrequenz und einer zu harten, trocknen Stuhlkonsistenz.
Eine einheitliche Norm für die Stuhlfrequenz gibt es aber nicht. Die Häufigkeit des Stuhlgangs ist individuell verschieden und kann von drei Mal täglich bis zu drei Mal wöchentlich variieren. Im Idealfall erfolgt der Stuhlgang einmal täglich und kann ohne große Anstrengung leicht abgesetzt werden. Der Stuhl ist wohlgeformt, von mittelbrauner Farbe und weicher Konsistenz. Wichtig für die Einordnung der Stuhlfrequenz sind Stuhl-Veränderungen, die sich im Vergleich zu den vorherigen Jahren beobachten lassen. Tritt die Verstopfung akut auf und wird von einem Gewichtsverlust, Blutauflagerungen oder einem Wechsel mit Durchfall begleitet, können sich immer auch organische Ursachen dahinter verbergen, die unbedingt fachlich von einem Arzt abgeklärt gehören.
Die häufigsten Ursachen für Verstopfungen sind jedoch funktionelle Störungen, d.h. es liegen keine organischen Schädigungen im Darm vor, sowie psychische Beschwerden, Bewegungsmangel und ungünstige Lebens- und Ernährungsgewohnheiten. Frauen (etwa 69 Prozent) sind im Vergleich zu Männern (31 Prozent) häufiger von Verstopfung betroffen. Zu den Risikogruppen gehören insbesondere Schwangere und ältere Menschen.
Hausmittel wie Kräutertees, eine gesunde Lebens- und Ernährungsweise sowie sportliche Aktivität und mehr Bewegung im Alltag können helfen, Verdauungsprobleme wie Verstopfungen wieder schnell loszuwerden. Wenn Du etwas gegen Verstopfung tun möchtest, musst Du also nicht gleich zu Medikamenten mit abführender Wirkung wie Laxantien greifen, um die Symptome zu lindern. Hier erfährst Du, welche Hausmittel sich gegen Verstopfung wirklich bewährt haben und was Du bereits bei den ersten Anzeichen tun kannst.
Ursachen von Verstopfung
Bleibt der Stuhlgang mal für ein paar Tage aus, solltest Du nicht gleich in Panik verfallen. Meist regelt der Körper das Problem von alleine und nach einigen Tagen kannst Du wieder ganz normal auf die Toilette gehen. Die häufigsten Ursachen für eine Obstipation sind funktionelle Störungen, das sind psychische oder körperliche Beschwerden ohne Schädigung eines Organs, mangelnde Bewegung im Alltag sowie eine ungesunde Lebens- und ballaststoffarme Ernährungsweise.
Verstopfungen können auch im Rahmen einer Ernährungsumstellung, nach einer Fastenzeit oder Diät auftreten. Der Darm benötigt dann einfach einige Tage bis er wieder gefüllt ist und ein Stuhldrang verspürt wird. Ärzte unterscheiden zwischen einer akuten und chronischen Obstipation. Eine chronische Verstopfung liegt dann vor, wenn unbefriedigende, unregelmäßige und gestörte Stuhlentleerungen über drei Monate hinweg bestehen. Die Ursachen für die akute und chronische Verstopfung sind sehr unterschiedlich. Bei der akuten Verlaufsform stehen meist organische Ursachen im Verdauungstrakt im Vordergrund, bei der chronischen Obstipation hingegen eher funktionelle Störungen, Medikamente und hormonelle Erkrankungen:
Ursachen für eine akute Verstopfung (Obstipation) im Überblick
- Dickdarmkarzinome, Dickdarmpolypen, die den Darm einengen
- Ileus (Darmverschluss)
- Erkrankungen der Analregion: Fissuren mit schmerzhaften Stuhlgang, der dadurch unterdrückt wird
- Entzündungen in der Bauchregion, z.B. in der Bauchspeicheldrüse, in den Eierstöcken und im Eileiter oder Blinddarm
- Fieberhafte Erkrankungen
- Störungen der Darmperistaltik z.B. nach Operationen oder Koliken
Ursachen für eine chronische Verstopfung im Überblick
- Geringe Flüssigkeitszufuhr
- Ballaststoffarme Ernährungsweise
- Psychische Belastung, seelische Probleme, Stress
- Bewegungsmangel
- Medikamente (Opioide, Psychopharmaka, Diuretika)
- Abführmittelmissbrauch (Laxantienabusus)
- Veränderte Darmflora
- Klimawechsel auf Reisen
- Hormonelle Störungen: Diabetes mellitus, Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
- Schwangerschaft
Symptome und Begleiterscheinungen von Verstopfung
Mediziner sprechen von Obstipation bei weniger als 3 Stuhlgänge pro Woche. Aufgrund des Wasserentzugs ist der Stuhl hart und trocken und kann nur durch größte Anstrengung aus dem Darm gepresst werden. Häufig gehen Verstopfungen mit krampfartigen Bauchschmerzen, Völlegefühl und Blähungen einher. Es besteht auch oft das Gefühl, dass der Darm nur unvollständig entleert wurde oder dass die Darmpassage blockiert ist.
Die Beschwerden treten ganz individuell in unterschiedlichen Ausprägungen auf. Leidest Du unter mindestens zwei der beschriebenen Beschwerden, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Verstopfungsproblematik vor. Trotzdem solltest Du nicht gleich in Panik verfallen, wenn der Stuhlgang mal für ein paar Tage ausbleibt.
Symptome und Begleiterscheinungen für Verstopfung im Überblick
- Weniger als 3 Stuhlgänge pro Woche
- Trockener, harter Stuhl, der nur unter großer Anstrengung herausgepresst werden kann
- Bauchschmerzen, Blähungen
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit
- Vergrößerung der Hämorrhoiden, Analfissuren
Verstopfung: Wann zum Arzt?
Du solltest unbedingt einen Arzt konsultieren, wenn die Verstopfung akut in Erscheinung tritt und Begleitsymptome wie Fieber, Blutbeimengungen im Stuhl, äußerst ausgeprägte Magenkrämpfe, Übelkeit und Erbrechen sowie ein ungewollter Gewichtsverlust auftreten. Es besteht die Gefahr einer schweren organischen Erkrankung als Ursache für die Obstipation, die schnellstmöglich von einem Facharzt abgeklärt werden sollte.
Verstopfung natürlich behandeln: Welche Hausmittel helfen
Bei Verstopfungsproblemen kannst Du viele unterschiedliche Hausmittel ausprobieren, um die Verdauung wieder in Schwung zu bringen und die Darmtätigkeit anzuregen. Welches Hausmittel am besten wirkt, ist individuell verschieden. Bei den Meisten Hausmitteln benötigst Du etwas Geduld, weil die abführende und regulierende Wirkung auf den Darm nicht sofort, sondern erst nach etwa Zeit eintritt. Im Gegensatz zu Medikamenten gehen Hausmittel meist mit keinen Nebenwirkungen einher.
Zu den traditionellen und effektiven Hausmitteln gegen Verstopfung zählen:
- Kräutertees aus Faulbaumrinde, Sennesfrüchten, Holunder und Schlehdorn
- Gemüsesäfte, z.B. Sauerkrautsaft
- Ernährungsumstellung auf ballaststoffreiche Kost
- Warme oder kalte Einläufe
- Bauchmassage, Akupressur
- Wärmeanwendungen
Erfolgt keine Besserung der Beschwerden in kurzer Zeit, solltest Du die Verstopfungsprobleme immer vom Arzt abklären lassen. Es besteht die Gefahr, dass sich hinter der Obstipation eine schwere Erkrankung verbirgt.
Erstmaßnahmen: Warmes oder kohlensäurehaltiges Wasser trinken
Eine sehr einfache Erstmaßnahme, um gegen Verstopfung vorzugehen, ist das Trinken von warmem oder kohlesäurehaltigem Wasser. Am bestehen trinkst Du gleich morgens nach dem Aufstehen und auf nüchternen Magen ein großes Glas. Leidest Du schon etwas länger unter Verstopfung könntest Du das Wasser mit einem gestrichenen Teelöffel Salz versehen. Warmes Salzwasser wie auch kohlensäurehaltiges Wasser entfalten eine verdauungsfördernde und abführende Wirkung. Es hat sich auch als nützlich erwiesen, wenn vor jeder Mahlzeit ein Glas kohlensäurehaltiges Wasser getrunken wird.
Kräutertees gegen Verstopfung
Gegen Verstopfungen können anthranoidhaltige Pflanzen mit einer abführenden Wirkung zum Einsatz kommen, die die Darmperistaltik anregen und damit die Verweildauer des Stuhls im Darm verkürzen. Zu den anthranoidhaltige Pflanzen gehören z.B. der Faulbaum (Rhamnus frangula) und Senna (Cassia angustifolia). Diese Pflanzen solltest Du jedoch nur für einen kurzen Zeitraum bis maximal 4 Wochen bei einer akuten Verstopfung verwenden, da sonst unangenehme Nebenwirkungen wie Koliken, Schmerzen und Kaliumverluste auftreten können. Eine sanftere, abführende Wirkung haben auch die Blüten und Beeren des Holunders (Sambucus nigra) und der Schlehdorn (Prunus spinosa).
Alternativ kannst Du auch einen Kamillen- oder Fencheltee gegen Verstopfung trinken, denn sowohl die Kamillenblüten als auch die Fenchelsamen wirken krampflösend und verdauungsfördernd. Häufig werden Kamille und Fenchel auch mit Anis und Kümmel kombiniert. Am besten haben sich aber die Kräutertees aus Faulbaumrinde, Sennesfrüchten, Holunder und Schlehdorn bewährt.
Für Tees zur medizinischen Anwendung von Kräutern ist es am besten, Arzneitee oder Heiltee aus der Apotheke zu kaufen. Dort bekommst Du sowohl lose Kräuter als auch Beuteltee für eine einfache Zubereitung. Es gibt auch passende Teemischungen, die Verstopfung angeboten werden. Ein solcher Tee in Arzneibuch-Qualität garantiert Dir einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen, den Du bei Lebensmittel-Tee aus dem Supermarkt nicht erwarten kannst.
Faulbaumrindentee gegen Verstopfung
Ein gut bewährtes Hausmittel bei Verstopfung ist ein Tee aus Faulbaumrinde. Die Hauptwirkstoffe der abgelagerten Rinde sind Anthrachinonderviate wie Glukofrangulin und Frangulin. Sie sind auch für die abführende Wirkung der Faulbaumrinde verantwortlich. In der Phytotherapie gilt Faulbaumrinde als ein mildes, durchgreifendes Abführmittel und entfaltet seine Wirkung direkt im Dickdarm.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat Zubereitungen aus der Faulbaumrinde als pflanzliche Arzneimittel zugelassen. Als Anwendungsgebiet werden Verstopfungen angegeben, aber auch alle anderen Erkrankungen (Hämorrhoiden, Analfissuren), bei denen eine leichte Darmentleerung mit weichem Stuhl erwünscht ist.
Wirkung im Überblick:
- Abführende Wirkung
So bereitest Du einen Faulbaumrindentee einfach und schnell zu
Übergieße 1 Teelöffel geschnittene Faulbaumrinde aus der Apotheke mit 250 ml kaltem Wasser. Jetzt sollte der Aufguss für 12 Stunden unter gelegentlichem Umrühren ausziehen. Nach dem Abseihen trinkst Du die Zubereitung im lauwarmen Zustand abends vor dem Schlafengehen. Soll die Teezubereitung schneller gehen, kannst Du den Teelöffel der Rinde auch mit heißem Wasser übergießen und für 10 Minuten ziehen lassen.
Sennesblätter- oder Sennesfrüchtetee gegen Verstopfung
Ein weiteres wirksames Hausmittel gegen Verstopfung ist die Teezubereitung eines Sennesfrüchte- oder Sennesblättertees. Du kannst aber auch Fertigpräparate aus der Apotheke wie z.B. Kapseln, Dragees oder Instanttees verwenden. Die wirksamen Inhaltstoffe des Heilkrauts Senna sind Anthracen- und Naphthalenderviate, Schleimstoffe, Flavonoide und ätherisches Öl. Sie sorgen für eine abführende Wirkung, unterstützen die Kontraktion der Darmwände und beschleunigen damit die Darmpassage des Stuhls.
Bei einer Langzeitanwendung besteht die Gefahr, dass Nebenwirkungen wie Elektrolytverluste auftreten können. Insbesondere der Verlust von Kalium kann eine ausgeprägte Muskelschwäche auslösen und die Herzfunktion schwer beeinträchtigen. Auch während der Schwangerschaft oder Stillzeit und bei Erkrankungen wie Darmverschluss, akute Darmentzündung, Bauchschmerzen unbekannter Ursache oder Elektrolytmangel wird von einer Anwendung abgeraten.
Empfohlen wird nur die kurzzeitige Anwendung von Sennesblättern und Sennesfrüchten bei gelegentlich auftretender Verstopfung von der Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie).
Wirkung im Überblick:
- Abführende Wirkung
- Verminderung der Flüssigkeitsresorption
- Kontraktion der Darmwände, Beschleunigung der Darmpassage
So bereitest Du einen Sennesblätter- oder Sennesfrüchtetee einfach und schnell zu
Du solltest bei der Zubereitung unbedingt die vorgegebene Dosierung einhalten, weil bei einer Überdosierung krampfartige Magen-Darm-Beschwerden auftreten können. Für die Teezubereitung benötigst Du zunächst 2 Teelöffel geschnittene Sennesblätter oder 1 Teelöffel Sennesfrüchte aus der Apotheke. Die Blätter oder Früchte werden mit 250 ml heißem Wasser aufgegossen und für 20 Minuten ziehen gelassen. Alternativ kannst Du auch kaltes Wasser verwenden, dann müsstest Du den Aufguss allerdings für 10 bis 12 Stunden ziehen lassen. Trinke am Abend 1 oder 2 Tassen von dem Tee, die Wirkung sollte sich in etwa 12 Stunden entfalten.
Holundertee oder Holundersaft gegen Verstopfung
Hilfreich gegen Darmträgheit mit Verstopfung und eine gute Alternative zu Faulbaumrinde oder Sennesblätter bzw. Sennesfrüchte ist ein leicht abführender Holunderfrüchtetee oder ein Holunderbeerensaft. Holunderbeeren besitzen zwar eine nicht ganz so stark abführende Wirkung wie Faulbaumrinde und Sennesblätter bzw. Sennesfrüchte, können aber bei Verstopfung unterstützend eingesetzt werden.
Holunderbeeren sind reich an Vitaminen C, B und A sowie an Kalium und Rutin (Radikalfänger). Du solltest von dem dunklen Saft der Holunderbeeren 2 Gläser täglich zu den Mahlzeiten trinken oder einen Tee aus den Blüten und der Rinde herstellen. Den dunklen Holundersaft kannst Du fertig in der Apotheke oder im Reformhaus kaufen. Wenn Du den Geschmack von Holunder nicht magst, kannst Du auch etwas Kirschsaft hinzugeben. Um die abführende Wirkung zu verstärken, hilft auch der Zusatz von Kohlensäure.
Wirkung im Überblick:
- Leicht abführende Wirkung
So bereitest Du einen Holunderblüten- oder Holunderrindentee einfach und schnell zu
Du besorgst Dir am besten getrocknete Holunderblüten oder Holunderrinde aus der Apotheke oder aus dem Reformhaus. Im Frühjahr kannst Du auch die frischen Blüten verwenden. Für einen Abführtee aus Holunderblüten benötigst Du 2 gehäufte Teelöffel der Blüten, übergießt sie mit 250 ml kochendem Wasser und lässt den Aufguss dann für 10 Minuten ziehen. Die Rinde hingegen wird mit 250 ml kaltem Wasser übergossen, dann zum Sieden gebracht und sofort abgeseiht. Von dem Abführtee trinkst Du dreimal pro Tag eine frisch bereitete Tasse.
Schlehdorntee gegen Verstopfung
Ein weiteres bewährtes Hausmittel, das Du gegen Verstopfung einnehmen kannst, ist ein Schlehdorntee mit seiner eher milden abführenden und krampflösenden Wirkung. Sehdornblüten enthalten die Inhaltsstoffe Amygdalin (Blutsäureglukosid), Cumarinderviate und Flavonglykoside, die für die abführende und krampflösende Wirkung verantwortlich sind. Vor allen Dingen eignen sich die Blüten als mildes Abführmittel.
Wirkung im Überblick
- Mild abführende Wirkung
- Krampflösend
So bereitest Du einen Schlehdornblütentee einfach und schnell zu
Der Abführtee aus Schlehdorn wird aus den Blüten hergestellt. Die Blüten erhältst Du in der Apotheke. Für die Teezubereitung benötigst Du 2 gehäufte Teelöffel der Blüten und übergießt diese mit 250 ml kaltem Wasser. Jetzt erhitzt Du den Aufguss bis zum Sieden und trinkst nach dem Abseihen 2 Tassen Tee pro Tag.
Ernährungstipps gegen Verstopfung
Leidest Du unter immer wiederkehrenden Verstopfungen ist eine Ernährungsumstellung auf Vollwertkost mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen und Frischkost unverzichtbar. Wichtig ist dabei eine langsame Umstellung mit einer allmählichen Steigerung an Ballaststoffen pro Tag, ansonsten drohen Blähungen und Bauchkrämpfe.
Bei einer ballaststoffreichen Ernährung solltest Du auch immer auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von 2 bis 3 Litern pro Tag achten, weil Ballaststoffe viel Flüssigkeit zum Aufquellen verbrauchen. Zuwenig Flüssigkeit würde dann die Verstopfung verstärken. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Ballaststoffzufuhr von mindestens 30 Gramm täglich. Dafür solltest Du reichlich Obst, Gemüse und Vollkornprodukten verzehren, denn Ballaststoffe kommen fast ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln vor.
Darauf solltest Du bei einer ballaststoffreichen und ausgewogenen Ernährung achten
- Bereite Deine Mahlzeiten möglichst mit frischen Zutaten ohne Konservierungsstoffe zu
- Obst (Äpfel, Orangen, Birnen, Mango, getrocknete Feigen, Pflaumen, Grapefruit)
- Gemüse (Bohnen, Erbsen, Kohl, Spinat, Artischocken, Linsen, Sellerie, Brokkoli, Karotten)
- Vollkornprodukte, Haferkleie, Müsli
- Statt ungesunder Snacks zwischendurch, greife zu Nüssen und Trockenfrüchten
- Samenschalen: Chia-, Lein- oder Flohsamenschalen
- Quark, Joghurt, Sauermilchprodukte
Darauf solltest Du bei Verstopfung möglichst verzichten
- Stärke-, kohlenhydrat- und zuckerreiche Ernährung
- Fettige Speisen
- Weißmehlprodukte, Weißbrot, weißer Reis
- Schokolade
- Alkohol, Nikotin
- Fertiggerichte mit Konservierungsstoffen und Aromazusätzen
Gemüsesäfte gegen Verstopfung: Sauerkraut-, Tomaten- und Rote Bete-Saft
Bei Verstopfung kannst Du auch verschiedene Gemüsesäfte in Bio-Qualität mit abführender Wirkung ausprobieren. Zu den wichtigsten Gemüsesäften zählen Sauerkrautsaft, Tomatensaft und Rote Bete Saft. Solltest Du den teilweise speziellen Geschmack von Gemüsesäften nicht mögen, kannst Du auch etwas naturtrüben Apfelsaft untermischen, der ebenfalls leicht abführend wirkt. Gemüsesäte kannst Du in einem Supermarkt oder Reformhaus kaufen, ein selbst hergestellter Saft mit einem Entsafter wäre natürlich die beste Variante.
Sauerkrautsaft gegen Verstopfung
Ein sehr bewährtes Hausmittel mit abführender Wirkung ist das Trinken von Sauerkrautsaft. Der Saft bringt den Darm wieder in Schwung, du solltest aber berücksichtigen, dass die Wirkung von Sauerkrautsaft schnell einsetzt, weshalb immer eine Toilette in unmittelbarer Nähe sein sollte. Verantwortlich für die abführende Wirkung sind übrigens die im Sauerkrautsaft enthaltenen aktiven Milchsäurebakterien. Milchsäurebakterien sind natürlicher Bestandteil des Darms und übernehmen Aufgaben wie z.B. die aufgenommene Nahrung zu verdauen und zu verstoffwechseln sowie schädliche Keime und Bakterien abzuwehren.
Wirkung im Überblick
- Schnell abführend
- Verdauungsanregend
So verwendest Du Sauerkrautsaft zum Abführen richtig
Du solltest 250 ml Sauerkrautsaft gleich morgens auf nüchternen Magen trinken oder jeweils vor den Mahlzeiten. Die abführende Wirkung wird schnell einsetzen. Alternativ kannst Du auch einige Gabeln rohes Sauerkraut über den Tag verteilt verzehren oder Tomatensaft und Rote Bete-Saft trinken. Beide Varianten haben eine leichte, allerdings nicht eine so starke abführende Wirkung wie Sauerkrautsaft.
Getrocknete Pflaumen gegen Verstopfung
Ein weiteres hilfreiches Hausmittel, dass sich bei Verstopfung bewährt hat, sind getrocknete Pflaumen. Besonders geeignet sind so genannte Dörrpflaumen oder Backpflaumen. Alternativ kannst Du auch getrocknete Feigen oder Aprikosen nehmen, aber Pflaumen sind der Klassiker unter den natürlichen Mitteln gegen Verstopfung. Beim Kauf von Trockenobst solltest Du darauf achten, dass das getrocknete Obst naturbelassen und nicht geschwefelt ist.
Beim regelmäßigen Verzehr von getrockneten Pflaumen wirst Du eine deutliche Verbesserung der Stuhlfrequenz und Konsistenz bemerken. Dafür sorgen die in den Pflaumen enthaltenen Ballaststoffe (Pektine und Zellulose), die eine mit ihrer starken Quellfähigkeit eine verdauungsfördernde Wirkung entfalten. Solltest Du unter Verstopfung mit krampfartigen Beschwerden leiden, wären Feigen eine gute Alternative zu Pflaumen, denn Feigen enthalten neben Ballaststoffen außerdem Alkaloide, Flavonoide und Saponine, die für eine entkrampfende Wirkung sorgen.
Wirkung im Überblick
- Abführend
- Verdauungsanregend
- Entkrampfend (Feigen)
So verwendest Du Trockenobst richtig
Getrocknete Pflaumen oder auch Feigen und Aprikosen werden am besten über Nacht in Wasser eingeweicht und am nächsten Morgen auf nüchternen Magen mitsamt Einweichwasser zum Frühstück verzehrt. Du kannst die eingeweichten Pflaumen auch mit Deinem Lieblingsmüsli mischen oder einen Smoothie herstellen, indem Du die Pflaumen mit dem Einweichwasser pürierst.
Weintrauben gegen Verstopfung
Weintrauben gehören wie Pflaumen zu den Obstsorten, die reich an Ballaststoffen (Pektine und Zellulose) sind und dadurch eine verdauungsfördernde, abführende Wirkung auf den Darm entfalten. Damit die Wirkung auch einsetzt, solltest Du mindestens 350 Gramm Weintrauben aus biologischem Anbau essen und zwar mitsamt den darin enthaltenen Kernen und der Haut. Die Kerne und die Haut enthalten außerdem wertvolle Inhaltsstoffe wie sekundäre Pflanzenstoffe (z.B. Resveratrol) und das Antioxidans OPC (Traubenkernextrakt). Dadurch wirken Weintrauben antioxidativ und entzündungshemmend.
Wirkung im Überblick
- Abführend
- Verdauungsanregend
- Antioxidativ
- Entzündungshemmend
Flohsamen, Leinsamen und Weizenkleie gegen Verstopfung
Flohsamen oder auch Flohsamenschalen sind ein bewährtes Hausmittel bei Verstopfung. Flohsamen bilden eine gelartige Masse, wirken aufquellend und vergrößern auf die Art und Weise das Stuhlvolumen. Die Volumenzunahme im Darm verstärkt den Füllungsdruck, übt einen Dehnungsreiz an der Darmwand aus und regt die Darmbewegung und die Stuhlentleerung an. Die enthaltenen Schleimstoffe lassen den Stuhl außerdem geschmeidig und weich werden. Alternativ kannst Du bei leichten Verstopfungen auch ballaststoffreiche Leinsamen oder Weizenkleie einnehmen, die über eine ebenso aufquellende Wirkung verfügen und die Darmtätigkeit anregen.
Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) befürworten eine Behandlung mit Flohsamen bei Verstopfung und zur Verbesserung der Stuhlkonsistenz sowie die Einnahme zur Linderung der Beschwerden bei Hämorrhoiden.
Wirkung im Überblick:
- Aufquellend und flüssigkeitsbindend
- Stuhlvolumen vergrößernd
- Anregend auf die Darmtätigkeit
So wendest Du Flohsamenschalen bei Verstopfung richtig an
Du erhältst Flohsamen oder Leinsamen in Bio-Qualität im Reformhaus oder Supermarkt. Die Tageshöchstdosis von Flohsamen liegt bei etwa 15 Gramm pro Tag. Du solltest dementsprechend dreimal über den Tag verteilt 2 bis 4 gestrichene Teelöffel Flohsamenschalen mit einem Glas Wasser einnehmen oder jeweils 3 bis 5 gestrichene Teelöffel morgens und abends. Bevor Du das Getränk trinkst, solltest Du etwa zwei Minuten abwarten. Im Anschluss trinkst Du noch ein weiteres Glas Wasser, damit die Flohsamenschalen richtig aufquellen können.
Leinöl und Olivenöl gegen Verstopfung
Du kannst auch pflanzliche Öle wie Leinöl oder Olivenöl pur einnehmen, um deine Verdauung anzuregen, denn beide Öle verfügen über eine verdauungsfördernde, abführende Wirkung und erleichtern damit den Stuhlgang. Beide Öle sind reich an Quell- und Schleimstoffen und bilden im Darm eine Art Schutzfilm. Die Öle sorgen dafür, dass die Darmtätigkeit angeregt und die Darmflora reguliert wird. Der Geschmack von purem Öl ist sehr gewöhnungsbedürftig und das Hausmittel gegen Verstopfung ist auch nicht gerade kalorienarm. Solltest Du den Geschmack nicht mögen, entscheide Dich einfach für andere Hausmittel, die sich ebenfalls bei Verstopfung bewährt haben.
So wendest Du Oliven- oder Leinöl bei Verstopfung richtig an
Damit Deine Verdauung schnell wieder auf Trab kommt, sollest Du gleich morgens und am Abend jeweils 1 Esslöffel reines Olivenöl oder Leinöl schlucken. Beim Kauf von Lein- und Olivenöl solltest Du auf hochwertige, naturbelassene und kaltgepresste Öle achten, die Du in jedem Reformhaus oder Supermarkt bekommst.
Kaffee (Koffein) gegen Verstopfung
Ein morgendlicher Kaffee kann eine anregende Wirkung auf den Stuhlgang entfalten, wenn Du nicht gewohnheitsmäßig Kaffee am Morgen trinkst. Ist der Körper an die tägliche Ration Koffein gewöhnt, stellt sich der abführende Effekt in den meisten Fällen nicht ein. Kaffee als Hausmittel gegen Verstopfung wird aber nicht unbedingt als empfehlenswert angesehen, weil Kaffee auf nüchternen Magen auf Dauer die Magen- und Darmschleimhaut reizen kann. Bevorzuge also besser ein anderes bewährtes und sanfteres Hausmittel aus, um die Verstopfung wieder loszuwerden.
Milchzucker gegen Verstopfung
Wenn Du nicht unter einer Laktoseintoleranz leidest, kannst Du auch Milchzucker bzw. Laktose als abführendes Hausmittel ausprobieren. Milchzucker wirkt als natürliche Verdauungshilfe bei Darmträgheit, regt auf natürliche Weise die Darmtätigkeit an und sorgt dafür, dass ausreichend Wasser in den Darm gelangt, damit der Stuhl weich wird und das Stuhlvolumen zunimmt. Milchzucker ist ein Kohlenhydrat (Zucker) aus Milch, das aus Glukose (Traubenzucker) und Galaktose besteht. Milchzucker fördert außerdem das Wachstum von Lactobacillus bifidus im Darm, was wiederum für eine Lockerung der Stuhlkonsistenz sorgt.
So wendest Du Milchzucker bei Verstopfung richtig an
Besorge Dir erst einmal Milchzucker aus der Drogerie oder Apotheke und beginne langsam mit der Dosierung. Zuerst nimmst Du täglich 1 Esslöffel Milchzucker und vermischt die Ration mit einem Saft, Tee oder Müsli. Je nach Bedarf kannst Du die Dosierung dann auf bis zu 4 Esslöffel Milchzucker pro Tag erhöhen.
Glaubersalz (Natriumsulfat) gegen Verstopfung
Glaubersalz oder Natriumsulfat ist ein altbewährtes, traditionelles und sehr effektives Hausmittel gegen akuter und chronischer Verstopfung. In erster Linie ist Glaubersalz dafür bekannt, zu Beginn bei einer Fastenkur als gut wirkendes, sehr starkes Abführmittel den Darm komplett zu entleeren. Es schränkt die Wasserrückgewinnung (Resorption) im Darm ein, was sich in einer abführenden Wirkung äußert.
Nach dem Trinken der Glaubersalzlösung lässt die starke Wirkung nicht lange auf sich warten, weshalb Du Dich unbedingt in der Nähe einer Toilette aufhalten solltest. Der Stuhl entleert sich in der Regel durchfallartig und heftig, deshalb solltest Du innerhalb einer Stunde auch 2 Liter Flüssigkeit zusätzlich trinken. Auch der bittere Geschmack von Glaubersalz ist stark ausgeprägt und das Trinken der Lösung damit nicht gerade angenehm. Du solltest Glaubersalz als Abführmittel nicht regelmäßig anwenden, denn es kommt zu einem starken Flüssigkeitsverlust und damit auch zu einem Nährstoffmangel im Körper. Als Nebenwirkung können außerdem Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödeme) auftreten.
So wendest Du Glaubersalz als Abführmittel richtig an
Das Trinken der Glaubersalzlösung ist eine einmalige Angelegenheit und die abführende Wirkung tritt meist zwischen 30 und 90 Minuten ein und dauert einige Stunden an. Besorge Dir zunächst Glaubersalz aus der Apotheke. Üblicherweise werden 2 bis 4 Teelöffel Glaubersalz in 250 ml Wasser aufgelöst und in einem Schluck getrunken. Danach solltest Du sofort ein weiteres Glas Wasser zum Nachspülen trinken.
Warme Einläufe gegen akute Verstopfung
Eine schnelle und effektive Möglichkeit bei akuten Verstopfungsproblemen sind warme Darm-Einläufe. Einläufe gehören zu den ältesten und schonendsten Abführmitteln, die sich bei Verstopfungen bewährt haben. Einläufe sorgen für eine sofortige Aufweichung des Darminhaltes, regen die Darmmotorik an und haben im Gegensatz zu Medikamenten keine Nebenwirkungen.
So funktioniert ein Einlauf
Für die Anwendung benötigst Du ein Einlaufgerät, ein so genanntes Klistier (Einmalklistiere) oder einen Irrigator aus der Apotheke, 200 ml stilles, lauwarmes Wasser und ein bisschen Geduld. Das Einlaufgerät sorgt dafür, dass die warme Flüssigkeit direkt über den Darmausgang in den Darm gespült wird. Die Flüssigkeit im Darm führt dazu, dass Du sehr schnell einen starken Stuhlreiz verspürst. Im Idealfall warte 5 bis 15 Minuten ab, bevor Du eine Toilette aufsuchst und der Darm in Ruhe entleert werden kann.
Akupressur: Druckpunkte massieren gegen Verstopfung
Die Akupressur bestimmter Akupunkturpunkte können bei Verstopfung die Beschwerden lindern. Akupressur gehört zum Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und durch Druckausübung bestimmter Akupunkturpunkte im Meridiansystem kannst Du deine Organe und Körperfunktionen, in diesem Fall den Darm, stimulieren.
Bei Verstopfung kannst Du folgende Akupunkturpunkte lokalisieren und massieren
- Dickdarm (Di) 4, 10 und 11, Gallenblase (Gbl) 34, Ren 6
- Di 4 liegt rückseitig zwischen dem 1 und 2 Mittelhandknochen (Zeigefinder + Daumen)
- Di 10 liegt 4 Querfinger vom Ellenbogen in Richtung Hand auf dem Muskelschwulst
- Di 11 befindet sich am Ellenbogen, am äußersten Ende der Ellenbogenfalte
- Gbl 34 liegt direkt vor dem Köpfchen des Wadenbeins.
- Ren 6 befindet sich zwei Fingerbreit unterhalb des Bauchnabels
So wendest Du eine Druckmassage gegen Verstopfung an
Sind die Punkte sehr druckempfindlich, solltest Du nur einen leichten der Druck oder eine leichte Massage für 30 Sekunden durchführen, sind die Punkte weniger empfindlich, kannst Du intensiver und fester für etwa 15 Sekunden Druck ausüben. Bei akuter Verstopfung kann die Akupressur je nach Bedarf beliebig oft angewendet werden.
Bauchmassagen gegen Verstopfung
Bei Verstopfungsproblemen solltest Du gleich morgens vor dem Aufstehen eine fünf- bis zehnminütige, entspannende Bauchmassage probieren und damit die Darmperistaltik anregen und so den Weitertransport des Speisebreis im Dickdarm unterstützen. Zudem wirkt die Bauchmassage entspannend bei krampfartigen Beschwerden und regt außerdem den Stoffwechsel und Kreislauf an. In Rückenlage massierst Du den Unterbauch im Uhrzeigersinn mit kreisenden Bewegungen. Beginne am rechten Unterbauch und wandere bogenförmig im Darmverlauf langsam zum linken Unterbauch. Wenn Du magst, kannst Du für die Massage auch ein Kümmel-, Kamillen- oder Melissenöl verwenden.
Wärmeanwendungen gegen Verstopfung
Gehen Deine Verstopfungsprobleme mit krampfenden Beschwerden einher, haben sich Wärmeanwendungen bewährt. Lege einfach eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen auf den Unterbauch, so dass die Muskulatur entspannen kann und die Durchblutung gefördert wird. Das wiederum wirkt sich dann entkrampfend und entspannend auf den Darm aus. Die gleiche Wirkung erreichst Du auch mit einem warmen Bad. Hier kannst Du ätherische Öle wie z.B. Lavendel oder Melisse dem Badewasser zugeben und die Wirkung verstärken.
Natürliche Mittel aus der Alternativmedizin gegen Verstopfung
Neben Hausmitteln und Heilpflanzen gibt es auch in der Alternativmedizin natürliche Mittel, die bei Verstopfung (Obstipation) helfen sollen. Deren Wirkung mag wissenschaftlich nicht anerkannt sein, aber dennoch sind sie in Deutschland sehr beliebt. Gerade bei leichten Verstopfung (Obstipation) kann eine Selbstanwendung von Schüssler Salzen und homöopathischen Mitteln oder Globuli daher auf jeden Fall einen Versuch Wert sein.
Schüssler Salze gegen Verstopfung
Bei Verstopfung (Obstipation) haben sich verschiedene Kombinationen aus Schüssler Salzen bewährt. Das Schüssler Salz Nr. 5 (Kalium phosphoricum) wird bei nervöser Verstopfung auch auf Reisen oder in fremder Umgebung gewählt, die Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) soll die Darmperistaltik anregen, Schüssler Salz Nr. 8 (Natrium chloratum) unterstützt die Aufnahme und die Verwertung von Wasser für eine geregelte Verdauung und die Nr. 10 (Natrium sulfuricum) gilt als Basismittel für Verdauungsstörungen.
Die folgenden Salze können in Zusammenhang mit Verstopfung von besonderer Bedeutung sein:
Schüssler Salze Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) als „Heiße 7“
Das Schüssler Salz Nr. 7 solltest Du dann bei Verstopfung auswählen, wenn die Beschwerden akut auftreten und von krampfartigen Schmerzen begleitet werden. Magnesium phosphoricum soll die Darmperistaltik anregen und den Körper dabei unterstützen, die im Darm gebildeten Fäulnisgase zu vertreiben sowie für eine Entkrampfung und Entspannung zu sorgen. Besonders empfehlenswert bei Verstopfung ist die Anwendungsform „Heiße 7“:
Dosierung: So wendest Du die „Heiße 7“ richtig an
Eine besondere Einnahmeform der Schüssler Salze, die hauptsächlich bei akuten Beschwerden, Schmerzzuständen oder krampfartigen Beschwerden zum Einsatz kommen sollte, ist die so genannte „Heiße 7“. Für die Zubereitung der „Heißen 7“ nimmst Du 10 Tabletten von dem Schüssler Salz Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) und löst die Tabletten in 200 ml heißem und abgekochtem Wasser auf. Dann solltest Du die Lösung möglichst heiß und schluckweise trinken. Die Anwendung kannst Du in kurzen Abständen wiederholen, bis eine Besserung zu spüren ist.
Verschlimmerung von Verstopfung (Obstipation) durch
- Wärme
- Sanfte Berührung
Verbesserung von Verstopfung (Obstipation) durch
- Druck, Massage
- Zusammenkrümmen
Schüssler Salze Nr. 5 (Kalium phosphoricum)
Kalium phosphoricum ist das wichtigste Schüssler Salz für die Nerven und Psyche. Zu den Haupteinsatzgebieten des Mineralsalzes gehören alle Arten von Schwäche- und Erschöpfungszuständen, Depressionen, Ängste, Niedergeschlagenheit, Burn-out, Stress, körperliche, geistige und seelische Erschöpfung, Antrieblosigkeit, Gedächtnisschwäche, Traurigkeit, Kummer und Nervosität.
Deine Wahl für das Schüssler Salz Nr. 5 sollte erfolgen, wenn deine Verstopfung durch seelische Belastungszustände, Nervosität und Stress hervorgerufen werden. Auch auf Reisen und an fremden Orten kannst Du Kalium phosphoricum einnehmen.
Verschlimmerung von Verstopfung (Obstipation) durch
- Körperliche Anstrengung, zu Beginn der Bewegung
- Lärm, Aufregung, Ermüdung, körperliche und geistige Anstrengung
- Essen, Alkohol
Verbesserung von Verstopfung (Obstipation) durch
- Ruhe und leichte, mäßige Bewegung
- Nach dem Essen
Schüssler Salze Nr. 8 (Natrium chloratum)
Bei Natrium chloratum handelt es sich um einfaches Koch- oder Speisesalz in Molekülform. In der Biochemie steht das Salz Nr. 8 für den Flüssigkeitshaushalt im menschlichen Körper. Es reguliert den Flüssigkeitshaushalt im Körper und in den Zellen und kommt dort zum Einsatz, wo sich entweder zu viel oder zu wenig Flüssigkeit im Gewebe befindet. Solltest Du unter einer chronischen Verdauungsschwäche mit Verstopfung leiden, ist das Schüssler Salz Nr. 8 empfehlenswert.
Verschlimmerung von Verstopfung (Obstipation) durch
- Hitze, Sonnenhitze, feucht-kühles Wetter
- Geistige Anstrengung
- Im Liegen
Verbesserung von Verstopfung (Obstipation) durch
- Frische, trockene, klare, warme oder kühle Luft
- Vor dem Essen
- Nach dem Schwitzen
- Eng anliegende Kleidung
Schüssler Salze Nr. 10 (Natrium sulfuricum)
Das Schüssler Salz Nr. 10 ist Natrium sulfuricum und das Mineralsalz der Ausleitung und Ausscheidung von Wasser und Stoffwechselprodukten im menschlichen Organismus. Es zählt zu den Basismitteln bei Verdauungsstörungen, denn Natriumsulfat unterstützt u.a. die Funktion des Darms, indem es die Absonderung der Verdauungssekrete anregt.
Du solltest an das Schüssler Salz Nr. 10 denken, wenn Du unter Verstopfungen, Blähungen, Völlegefühl oder auch Durchfall leidest. Natrium sulfuricum ist außerdem bekannt unter dem Namen Glaubersalz, dass meist zur Einleitung einer Fastenkur angewendet wird.
Verschlimmerung von Verstopfung (Obstipation) durch
- Feuchtes, kaltes, nebliges Wetter, aber auch schwüles und heißes Wetter
- Am Morgen und nachts
- Genuss von wasserreichen Nahrungsmitteln oder Fischen
Verbesserung von Verstopfung (Obstipation) durch
- Trockenes, warmes Wetter, Wärme, warme Kleidung
So nimmst Du Schüssler Salze richtig ein: Dosierung und Anwendung
Um Deine Verstopfung zu behandeln, solltest du nicht mehr als drei der genannten Schüssler Salze je nach deinen individuellen Beschwerden auswählen. Für die Einnahme bei akuten Beschwerden werden pro Schüssler Salz 1 bis 3 Tabletten alle 15 bis 30 Minuten zur Einnahme empfohlen. Die Einnahme sollte jedoch nicht häufiger als 6-mal am Tag durchgeführt werden. Am besten ist es, wenn Du die Tabletten nacheinander langsam im Mund zergehen lässt. Solltest Du unter einer Laktoseintoleranz leiden, bevorzuge Globuli oder Tropfen, denn die Tabletten enthalten Milchzucker. Eine Tablette entspricht fünf Globuli und fünf Tropfen.
- 1 bis 3 Tabletten alle 15 bis 30 Minuten
- Nicht häufiger als 6-mal am Tag einnehmen
Homöopathie und Globuli gegen Verstopfung
Mit folgenden homöopathischen Mitteln, die häufig auch als Globuli, d.h. Streukügelchen, bezeichnet werden, kannst Du die Beschwerden der Verstopfung (Obstipation) lindern. Auch wenn die Homöopathie wissenschaftlich nicht anerkannt ist, berichten viele Anwender von Heilerfolgen mit Globuli gegen Verstopfung (Obstipation). Homöopathika werden anhand zugeordneter Leitsymptome ausgewählt, sodass die Auswahl des passenden Mittels nicht ganz einfach ist. Bei niedrigen Potenzen, die in der Selbstanwendung zum Einsatz kommen, ist die Einnahme eines unpassenden Mittels allerdings unbedenklich. Wird nach kurzer Zeit keine Verbesserung erfahren, solltest Du die Beschwerden fachlich abklären lassen.
Alumina (Aluminiumoxid) bei Verstopfung (Obstipation) mit trockenem Stuhl
Das homöopathische Mittel Alumina kann zum Einsatz kommen, wenn Du unter einer allgemeinen Darmträgheit leidest, die sich in Firm von Verstopfungen zeigt. Grund dafür sind trockene Schleimhäute und eine gestörte Muskeltätigkeit im Verdauungstrakt. Vor dem Stuhlgang leidest Du unter Bauchbeschwerden und kannst den Darm auch nur unter größter Anstrengung mit heftigem pressen und drücken entleeren. Der trockene Alumina-Stuhls ist typischerweise knotig und sieht wie kleine Kaffeebohnen aus. Der After ist wund und rissig, deshalb befindet sich auch oft frisches Blut auf dem Stuhl.
Verschlimmerung von Verstopfung (Obstipation) durch
- Wärme
- Nach dem Essen, Nahrungsmittel wie Kartoffeln
- Alkohol
Verbesserung von Verstopfung (Obstipation) durch
- Am frühen Abend
- Im Freien
- Mäßige Bewegung
Bryonia alba (Weiße Zaunrübe) bei Verstopfung (Obstipation) mit hartem, dunklem Stuhl
Typisches Kennzeichen bei Bryonia-Verstopfungen sind der fehlende Stuhldrang und der von der Konsistenz ausgeprägt harte, trockene und großvolumige Stuhl. Bryonia alba könnte Dein Mittel der Wahl sein, wenn die Farbe des Stuhls fast schwarz und wie verbrannt erscheint. Das homöopathische Mittel kommt meist bei akuten Krankheitszuständen zum Einsatz und wirkt u.a. auf die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes. Die Verstopfungen werden meist von drückenden Magenbeschwerden begleitet, die sich nah dem Verzehr von Speisen verschlimmern. Jede Berührung des Bauches wird als unangenehm empfunden. Charakteristisch für das Mittel Bryonia ist außerdem ein großer Durst auf große Mengen kalten Wassers.
Verschlimmerung von Verstopfung (Obstipation) durch
- Kleinste Erschütterungen oder Bewegungen, Anstrengung
- Am frühen Morgen
- Heißes Wetter
Verbesserung von Verstopfung (Obstipation) durch
- Fester Druck
- Ruhe
- Kalte Anwendungen
Nux vomica (Brechnuss) bei Verstopfung (Obstipation) mit krampfartigem Stuhldrang
Das homöopathische Mittel Nux vomica wirkt u.a. auf den Magen-Darm-Trakt und kann bei verschiedenen Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung, Bauchrumoren, Blähungen, Übelkeit und Erbrechen zum Einsatz kommen.
Du solltest Dich für die homöopathische Brechnuss entscheiden, wenn eine ungesunde, überwiegend sitzende Lebensweise mit Überarbeitung, Stress, exzessiver Einnahme von geistig anregenden Stimulanzien, Medikamenten, Kaffee und Alkohol oder Arzneimittel- bzw. Abführmittelmissbrauch für Deine Verstopfung verantwortlich sind. Auch wenn Du gerne reichlich isst und Du fettige und stark gewürzte Speisen bevorzugst, deutet das auf Nux vomica hin.
Typisch für das Arzneimittelbild ist ein vergeblicher, eher krampfartiger Stuhldrang mit vergeblichen drücken und pressen. Du hast dabei nie das Gefühl, wirklich fertig zu werden und verbringst dadurch viel Zeit auf der Toilette.
Verschlimmerung von Verstopfung (Obstipation) durch
- Am frühen Morgen
- Genuss von Kaffee, Alkohol, Tabak, Drogen
- Nach dem Essen, Völlerei
- Psychische Traumata
- Zuviel Sitzen, aber auch Bewegung
Verbesserung von Verstopfung (Obstipation) durch
- Am Abend
- Schlaf, Ruhe
- Nach dem Stuhlgang
- Genuss von Milch und fette Speisen
Graphites (Graphit) bei Verstopfung (Obstipation) mit trägem Stuhl ohne Stuhldrang
Das homöopathische Mittel Graphites kannst Du dann zur Behandlung von hartnäckiger Verstopfung auswählen, wenn Du über mehrere Tage keinen Stuhldrang verspürst, der Stuhl äußerst träge ausgeschieden wird und die Konsistenz knotig und hart ist. Meist sind außerdem Schleimbeimengen dabei.
Der harte Stuhl kann zu schmerzhaften Fissuren (kleinen Risse) am After führen. Begleitet wird die Verstopfung häufig von Blähungen und permanenten Aufstoßen. Nach dem Verzehr von Mahlzeiten ist die Bauchregion typischerweise stark aufgetrieben, es rumort im Magen-Darm-Trakt und es besteht ein Druckgefühl. Graphites ist oft dann als Mittel der Wahl angezeigt, wenn eine Kombination aus Übergewicht, Frostigkeitsgefühl und Verstopfung besteht.
Verschlimmerung von Verstopfung (Obstipation) durch
- In der Nacht und morgens nach dem Erwachen, nach dem Mittagsschlaf
- Kälte
- Menstruation
Verbesserung von Verstopfung (Obstipation) durch:
- Kurzfristige Besserung durch Nahrungsaufnahme, warme Getränke
- Wärme
- Bewegung an der frischen Luft, aber auch Liegen und Ruhe
So nimmst Du homöopathische Mittel richtig ein: Dosierung und Anwendung
Für Potenzen, Dosierungen und Einnahme homöopathischer Mittel gibt es keine allgemeingültigen Richtlinien. Für eine Selbstbehandlung werden in der Regel die niedrigen Potenzen D6 bis D12 in Form von Globuli oder Tropfen empfohlen. Von dem passenden homöopathischen Mittel bei akuter Verstopfung solltest Du dann 3- bis 6-mal täglich 5 bis 10 Globuli oder Tropfen einnehmen.
Homöopathisches Komplexmittel: z.B. Bryonia Pentarkan® gegen Verstopfung
Homöopathische Komplexmittel aus der Apotheke enthalten mehrere homöopathische Einzelmittel. Der Vorteil von Komplexmitteln ist, dass sie ein größeres Spektrum an Symptomen zur Behandlung der Beschwerden eingefangen. Gegen Verstopfung kannst Du z.B. Bryonia Pentarkan® einnehmen. Folgende homöopathische Einzelmittel sind in Bryonia Pentarkan® enthalten: Nux vomica hilft bei krampfartiger Verstopfung mit vergeblichem Stuhlgang, Graphites bei trockenen Stühlen, Bryonia bei trockenen und harten Stühlen sowie Carduus marianus bei Koliken und Völlegefühl.
Bachblüten bei Verstopfung
Die Bachblütentherapie kann bei Verstopfung unbedenklich als ergänzende Maßnahme in Betracht gezogen werden. Das ist spannend, da Darmbeschwerden vielfach eine psychosomatische Komponente aufweisen. Dabei wählst Du die Bachblüten anhand Deines seelischen Befinden aus, nicht anhand körperlicher Beschwerden oder Symptome. Die Theorie der Bachblüten-Lehre geht davon aus, dass alle Ungleichgewichtszustände auf seelisch-energetischer Ebene ihren Anfang nehmen.
Um die passenden Mittel zu finden, die Deiner seelischen Befindlichkeit entsprechen, musst Du Deine aktuellen psychischen und mentalen Zustände betrachten und schauen, von welchen der 38 Blüten diese repräsentiert werden. Das ist ganz einfach.
Neben Deinen wirklich offensichtlichen Blockaden, kannst Du auch schauen, wie weit Du in Resonanz gehst mit seelisch-geistigen Aspekten, die vorrangig mit Verstopfung in Verbindung gebracht werden. Dazu gehören zum Beispiel Ängste, da der Körper darauf programmiert ist, den Darm zu entleeren, wenn er sich sicher fühlt. Das wäre dann vor allem ein Hinweis auf die Bachblüten Mimulus bei eindeutigen Ängsten oder Aspen bei unklaren Ängsten. Eine Weigerung alte Vorstellungen loszulassen, kann eine Rolle spielen – dafür gibt es die Bachblüte Honeysuckle – oder auch Geiz, was auf die Bachblüten Heather oder Holly hindeuten könnte, oder auch auf Olive, wenn eine Habgier dahinter steht. Da Verstopfung oft eine Folge von Darmträgheit ist, ist möglicherweise die Bachblüte Wild Rose interessant. Ebenso kann Verstopfung auf Ekel hindeuten, was ein Thema der Bachblüte Crab Apple wäre.
Die besten Prophylaxe-Tipps für den Alltag gegen Verstopfung
Bei Verstopfung solltest Du im Alltag Maßnahmen ergreifen, die die Darmperistaltik anregt. Dazu gehören eine ballaststoffreiche Ernährung, ausreichend Flüssigkeit und regelmäßige Bewegung. Es gibt aber noch weitere Tipps, wie Du Verstopfung vorbeugen kannst:
- Abwechslungsreiche und ballaststoffreiche Ernährung (Obst, Gemüse, Vollkorn)
- Ausreichend Flüssigkeit (Wasser, Tee) über den Tag trinken (1,5 bis 2 Liter)
- Langsam essen und gründliches Kauen hilft der Verdauung
- Regelmäßiger Sport und jede körperliche Aktivität wirken anregend auf die Darmtätigkeit, z.B. Joggen, Radfahren oder Spazieren gehen
- Verwende Hilfsmittel zur Erleichterung des Stuhlgangs, z.B. einen kleinen Hocker, der vor der Toilette steht und die Beine anwinkelt (Hockhaltung)
- Du solltest den Stuhlgang möglichst nicht unterdrücken und Dir genügend Zeit für den Toilettengang nehmen
- Gewöhne dem Darm allmählich an einen regelmäßigen Toilettengang, z.B. immer morgens nach dem Frühstück
- Erlerne Entspannungsmethoden, wenn Stress die Ursache für die Verstopfung ist. Ideal zur Entspannung sind Yoga, Atemübungen, Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training und Meditation.
Darmreinigung und Darmsanierung bei Verstopfung
Besteht ein Mangel an nützlichen, guten Bakterien oder eine Fehlbesiedelung mit überwiegend schlechten Bakterien im Darm, können Verstopfungen entstehen. Eine Darmreinigung und Darmsanierung unterstützt den Aufbau einer gesunden Darmflora und kann dadurch Obstipation vorbeugen. Es gibt verschiedene Ursachen für eine gestörte Darmflora, u.a. trägt eine ungesunde Ernährungsweise, Infektionen, Stress, Antibiotikabehandlungen und auch die regelmäßige Einnahme von Abführmitteln (Laxantien) dazu bei. Die Darmreinigung oder auch Darmsanierung gehört in den Bereich der mikrobiologischen Therapie und ist eine bewährte, naturheilkundliche Darmbehandlung. Mit mikrobiologischen Präparaten aus der Apotheke kannst Du die Darmflora wieder ins Gleichgewicht bringen.
3 Phasen einer Darmreinigung und Darmsanierung
- Phase 1: Reinigungsphase mit Spülungen oder Einläufen
- Phase 2: Fasten und / oder begleitende Ernährungsumstellung
- Phase 3: Darmaufbau mit Symbioselenkung (Darmbakterien), Flohsamenschalen