Was ist Bärentraube?
Einige Indianerstämme Nordamerikas stopften mit Bärentraubenblättern und weiteren Kräutern ihre Friedenspfeife. Noch beliebter ist die Bärentraube bei den Bären, die ihre Früchte kulinarisch zu schätzen wissen. Aufgrund dieser Tatsache erhielt die Heilpflanze auch ihren Namen. In früheren Zeiten nutzte man die immergrüne Bärentraube (uva ursi) zum Färben von Wolle und zum Gerben von Leder. Doch mittlerweile ist die Heilpflanze selten geworden, weshalb die Pflanze unter Naturschutz steht.
Die Echte Bärentraube (Arctostaphylus uva-ursi) gehört ebenso wie die Preiselbeere und übrigens auch die Bachblüte Heather zur Familie der Heidekrautgewächse. Der bis zu 60 Zentimeter hoch wachsende Zwergstrauch ist in Mittel- und Nordeuropa sowie in Kanada und Sibirien heimisch. Er wächst bevorzug auf Heiden, in Mooren, Gebirgen, aber auch in trockenen Kiefernwäldern. Seine eiförmigen, dicken Blätter sind ledrig und hängen an Ästen, die sich in Bodennähe weit ausbreiten.
Die Blütezeit der Bärentraube ist von Mai bis Juni. Während der Zeit bildet die Heilpflanze weißlich-rosafarbene Blüten aus, die eine glockenförmige Gestalt besitzen. Die roten Früchte der Bärentraube sind roh essbar, fallen aber durch einen faden, mehligen Geschmack auf. Nach dem Kochen nehmen die Beeren allerdings ein süßeres Aroma an.
Inhaltsstoffe von Bärentraube
Die Inhaltsstoffe mit Heilwirkung finden sich in den Bärentraubenblättern. Vor allem der Pflanzenstoff Arbutin, der die Substanz Hydrochinon enthält, ist für die heilungsfördernden Wirkungen der Pflanze verantwortlich. Aber auch die reichlich vorkommenden Gerbstoffe und Flavonoide machen die Bärentraube zu einer gefragten Heilpflanze.
Bärentraube Wirkung
Bärentraube bei Blasenentzündung und Harnröhrenentzündung
Bärentraubenblätter haben eine desinfizierende Wirkung, die besonders in den Harnwegen zur Entfaltung kommt. Daher werden sie traditionell bei Harnwegsinfektionen wie einer Blasenentzündung oder einer Harnröhrenentzündung mit Schmerzen beim Wasserlassen, häufigem Harndrang und Unterleibsschmerzen eingesetzt. Aber auch bei Nierengrieß, Reizblase, Blasensteinen, Nierensteinen oder Nierenbeckenentzündungen kann dieses pflanzliche Mittel Linderung verschaffen.
Die enthaltenen Wirkstoffe im Extrakt der Blätter hemmen die Vermehrung von Bakterien und töten sie ab. Mit Bärentraubentee oder einem hochdosierten Fertigpräparat aus Bärenblättern wie Kapseln oder Tabletten können Schmerzen beim Wasserlassen, etwa bei einer beginnenden Blasenentzündung, abgemildert oder ganz zum Abklingen gebracht werden. So stellt Bärentrauben-Extrakt als Hausmittel in vielen Fällen eine natürliche Alternative zu Antibiotika dar – vorausgesetzt, die Beschwerden sind nicht allzu stark ausgeprägt.
Einige Quellen berichten davon, dass sich die Heilwirkung des Bärentraubenblättertees noch verstärkt, wenn man zusätzlich Speisenatron einnimmt. Dazu kannst Du 1 Messerspitze Natron (Natriumhydrogenkarbonat) in einem Glas Wasser auflösen und mit dem Bärentraubenblättertee trinken. Das Natron sorgt dafür, dass der Harn basischer wird, wodurch die Heilwirkung verstärkt werden soll.
Bärentraube gegen Pigmentflecken
Die Bärentraube ist auch ein pflanzliches Mittel, das in der Naturmedizin bei übermäßiger Pigmentierung zum Einsatz kommt. Pigmentflecken wie Altersflecken, Sommersprossen oder einem Melasma (Gesichtsflecken) kannst Du mit einer Creme aus Bärentrauben-Extrakt begegnen.
Anwendung und Dosierung von Bärentraube
Getrocknete Bärentraubenblätter kannst Du in der Apotheke, Drogerie oder im Online-Handel kaufen, um daraus einen Bärentraubentee – etwa zur Linderung einer Blasenentzündung – zuzubereiten. Der Tee ist aber auch fertig in Teebeuteln erhältlich. Daneben findet man Fertigpräparate aus dem Extrakt der Bärentraubenblätter wie Kapseln, Tabletten, Dragees, Tinkturen und homöopathische Globuli. In der Kosmetik wird der hochdosierte Bärentrauben-Extrakt als Gesichtswasser oder Creme – beispielsweise als Handcreme – verwendet. Oft findet man die Heilpflanze in Fertigpräparaten wie Kapseln mit anderen Heilkräutern wie Goldrute kombiniert.
Bärentraubenblättertee
Bärentraubenblätter sind Bestandteil vieler Nieren- und Blasentees, zusammen mit Heilpflanzen wie Birke und Schachtelhalm. Für einen Bärentraubentee nimmst Du 1 Teelöffel Blätter und kochst sie 5 Minuten lang in 250 Milliliter Wasser. Du kannst die Blätter auch mit kaltem Wasser (1 Tasse) füllen und den Tee 12 Stunden lang stehen lassen, sodass sich nahezu der ganze Wirkstoffgehalt im Tee löst. Zum Trinken erhitzt Du diesen Tee. Auf die Art wird der Bärentraubenblättertee auch schmackhafter, da die Gerbstoffe nicht mit gelöst werden. Von dem Tee kannst Du bei Beschwerden der Harnwege 2 bis 4 Tassen pro Tag trinken.
Hochdosierte Fertigpräparate aus dem Extrakt der Bärentraubenblätter
Aufgrund der hohen Schwankungen im Wirkstoffgehalt kann der Tee aus Bärentrauben zu niedrig dosiert sein. Dann ist es sinnvoll, hochdosierte Fertigpräparate wie Dragees oder Kapseln einzunehmen. Von den Bärentrauben-Tabletten oder -dragees nimmt man 2 bis 4 Mal täglich 2 Stück ein, von der Tinktur 1 bis 3 Mal täglich 15 bis 25 Tropfen. Genauere Informationen dazu erhältst Du aus der jeweiligen Packungsbeilage.
Anwendung von Bärentraubenblättern in der Küche
Aus den Früchten der Bärentraube, den Beeren, wird Kompott oder Sirup hergestellt. Die Frucht lässt sich aber auch prima zu Gebäck und Marmelade verarbeiten.
Was muss bei der Anwendung von Bärentraube beachtet werden? Gibt es Nebenwirkungen?
Die Einnahme von Bärentrauben-Präparaten sollte 7 Tage nicht überschreiten. Pro Jahr dürfen sie nicht mehr als fünf Mal zur Anwendung kommen.
In der Schwangerschaft und Stillzeit sollten vorsorglich keine Bärentrauben-Präparate wie Kapseln oder Tee eingenommen werden. Auch bei Kindern unter 12 empfiehlt sich der Einsatz nicht. In seltenen Fällen kann es zu Nebenwirkungen wie Reizungen der Haut, Magenschmerzen oder Übelkeit kommen. Eine harmlose Nebenwirkung von Bärentrauben-Extrakt ist, dass der Urin eine leicht grünliche Farbe annehmen kann.