Was ist Ashwagandha?
Du liegst oft im Bett und der Schlaf will einfach nicht kommen? Dann ist vielleicht der Allrounder der indischen Ayurveda-Heilkunst – Ashwagandha – etwas für Dich. In mehreren Studien zeigte sich, dass die traditionelle Heilpflanze Withania somnifera bei Schlafstörungen durch Stress helfen kann. Daher rührt auch ihr alternativer Name „Schlafbeere“.
Ashwagandha setzt sich aus den Sanskrit-Wörtern ashva („Pferd“) und gandha („Geruch“) zusammen. Warum? Ganz einfach! Der Geruch der Ashwagandha-Wurzel erinnert an den von Pferden. Zudem soll die Pflanze erschöpfte Menschen wieder so stark wie ein Pferd machen. Die Heilpflanze ist auch unter der Bezeichnung Winterkirsche oder Indischer Ginseng bekannt, denn sie besitzt offenbar auch gedächtnisfördernde Eigenschaften, wie sie auch dem Echten Gingseng zugeschrieben werden.
Ashwagandha kommt in Asien, Afrika und Südeuropa vor. Besonders geschätzt wird die zu den Nachtschattengewächsen zählende Pflanze in der traditionellen Heilkunde Indiens und Afrikas. Im indischen Ayurveda wird sie bereits seit 3000 Jahren verwendet. Die Pflanze erreicht eine Höhe von 30 bis 150 cm. Ihre Stängel sind filzig behaart. Auch die Unterseite der ovalen Blätter sind mit einem filzartigen Flaum versehen. Die Blütenstände setzen sich jeweils aus 4 bis 6 einzelnen, grünlichen Blüten zusammen. Die kugelförmige, rote Frucht verbirgt sich im Inneren einer gelblichen, leicht transparenten Fruchthülle.
Ashwagandha Inhaltsstoffe
Zu den arzneilich bedeutsamen Inhaltsstoffen von Ashwagandha gehören die Alkaloide wie Anaferin, Cuscohygrin, Nicotin, Tropin und Withasomnin. Daneben kommen Withanolide wie Somniferanolid, Somniwithanolid, Withasomniferanolid sowie Withaferin A in der Pflanze vor. Außerdem ist Ashwagandha ein guter Eisenlieferant.
Ashwagandha Wirkung
Im Ayurveda verwendet man sowohl die Beeren, Stängel und Samen als auch die Wurzel und Rinde von Ashwagandha für medizinische Zwecke. Die Heilpflanze kann im Körper in viele Funktionen regulierend eingreifen.
Ashwagandha gehört zu den sogenannten adaptogenen Pflanzen, die aktuell viel Beachtung in der modernen Pflanzenheilkunde finden. Adaptogene sind pflanzliche Wirkstoffe, die eine harmonisierende Wirkung auf den Körper haben und vor allem bei Stress helfen können. Daher bezeichnet man sie auch als natürliche Anti-Stress-Mittel. Das Spannende daran ist, dass Adaptogene sanft und gut verträglich sind und gleichzeitig nachweislich wirksam.
Vor allem auf das Immunsystem und das Hormonsystem wirkt die Schlafbeere harmonisierend. Ein übereifriges Immunsystem wird beruhigt, ein zu schwaches Immunsystem angeregt. Ashwagandha ist auch ein tolles pflanzliches Medikament zur allgemeinen Stärkung des Körpers und zur Eindämmung von Entzündungen, die gerade bei chronischen Erkrankungen eine bedeutende Rolle spielen.
Laut Volksmedizin soll Ashwagandha bei diesen Erkrankungen helfen können:
- Depression
- Angst
- Schlafstörungen
- Stress und stressbedingten Erkrankungen
- Erschöpfung
- Demenz
- Alzheimer
- Parkinson
- Gedächtnisstörungen
- eingeschränkter geistiger Leistungsfähigkeit
- Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
- Schilddrüsenunterfunktion
- Diabetes
- Krebs
- Arthritis
- Bronchitis
- Asthma
- Schmerzen wie Rückenschmerzen
- Fibromyalgie
- bipolaren Störungen
- Eisenmangel
- Anämie
- Hauterkrankungen
- Wunden
- zu hoher Cholesterinspiegel
- Menstruationsbeschwerden
- chronische Lebererkrankungen
- Zwangsstörungen
- Schwindel
- Tuberkulose
- Schluckauf
- Impotenz und Unfruchtbarkeit
- zur Reduktion von Nebenwirkungen von Medikamenten für Krebs und Schizophrenie
- vorzeitige Alterung (Anti-Aging-Mittel)
Ashwagandha bei Angst
Im Ayurveda wird Ashwagandha schon seit langem bei Menschen mit Angststörungen eingesetzt. Inzwischen wurden die positiven Heilwirkungen der Pflanze auch in Studien nachgewiesen. In einer 2012 durchgeführten Studie nahmen 64 Probanden 2 Monate lang 1 Kapsel mit 300 mg Ashwagandhawurzel-Extrakt ein. Die meisten konnten ihre angstassoziierten Symptome wie Nervosität, einen erhöhten Herzschlag oder sozialen Rückzug deutlich reduzieren. Denn die Wirkstoffe im Ashwagandha beruhigen das Nervensystem, sorgen für innere Ruhe, geistige Klarheit und ein besseres Wohlbefinden.
Gerade Menschen mit einer Agoraphobie, also einer Angst vor öffentlichen Orten mit vielen Menschen, sollen von einer längeren Einnahme von Ashwagandha profitieren und ihre Angst reduzieren können. In Tests konnte das pflanzliche Mittel ähnliche Heilerfolge erzielen wie entsprechende chemische Medikamente.
Ashwagandha bei Stress
Ein weiteres traditionelles Anwendungsgebiet von Ashwangandha ist chronischer Stress. Denn seine Inhaltsstoffe bewirken laut Studien schon nach 4-wöchiger Einnahme, dass das Stresshormon Cortisol, das in der Nebenniere gebildet wird, im Körper abnimmt – und zwar um bis zu 30%. Dadurch nimmt der gefühlte Stresslevel ab und die Resistenz gegenüber Stress zu. Die Menschen fühlten sich nach der Einnahme der Kapseln auch generell besser.
Doch nicht nur Stress kannst Du durch Ashwagandha besser begegnen. Auch stressbedingte Erkrankungen wie chronische Erschöpfung, Müdigkeit, innere Unruhe, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme sowie Schlafstörungen können mithilfe von Ashwagandha-Extrakt gelindert oder gar geheilt werden.
Seit jeher wird Ashwagandha im Ayurveda zur allgemeinen Stärkung bei Energiemangel eingesetzt. Nachgewiesen ist inzwischen die Heilwirkung auf die Gesundheit der Mitochondrien, jener Zellkraftwerke, die den Sauerstoff in Energie umwandeln. Von ihrer Gesundheit hängt ab, wie fit und leistungsfähig wir uns geistig und körperlich fühlen. Schon Kinder ab 3 Jahren können Ashwagandha als natürliches Mittel zur Stärkung einnehmen.
Ashwagandha bei Schlafstörungen und Schlaflosigkeit
In einer Studie mit 64 chronisch gestressten Menschen, die unter Schlafstörungen litten, berichteten die meisten Probanden von einem Rückgang der Schlafprobleme um 69%. Ashwagandhawurzel-Extrakt beispielsweise als Pulver kann die Fähigkeit einzuschlafen verbessern. In Tierexperimenten konnte beobachtet werden, wie die Schlafbeere dafür sorgte, dass die besonders erholsamen Tiefschlafphasen länger andauerten.
Die schlaffördernde Wirkung wird der Wirkstoffkombination Triethylenglycol und den Withanoliden im Extrakt der Pflanze zugeschrieben.
Ashwagandha bei Depression
In der traditionellen Volksmedizin Indiens dient die Schlafbeere nicht nur zur Verbesserung des Schlafs, sondern auch zur Aufhellung der Stimmung. In Studien fand man heraus, dass Ashwagandha bei einer Depression helfen kann. Denn es unterstützt den Körper dabei, die wichtigen Neurotransmitter Serotonin, Dopamin und GABA (Gamma-Aminobuttersäure) in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen.
Bei einer Depression liegt in der Regel ein Mangel am Glückshormon Serotonin vor. Mit der Gabe von Ashwagandha-Extrakt verbessert sich offenbar die Fähigkeit der Rezeptoren, das Serotonin aufzunehmen. Dadurch kann der Serotoninspiegel wieder ansteigen. Dies wiederum hat in den meisten Fällen eine Verbesserung der Depression zu Folge. Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit und Erschöpfungsgefühle können zurückgehen.
Ashwagandha bei Alzheimer
In der ayurvedischen Medizin ist Ashwagandha ein pflanzliches Mittel zur Förderung von Gedächtnisleistung und anderer Gehirnfunktionen. Daher rührt auch die alternative Bezeichnung Indischer Ginseng. Klinische Studien zu dieser Heilwirkung stehen aber noch am Anfang. Man hat jedoch herausgefunden, dass Ashwagandha Alzheimer-Patienten dabei helfen könnte, die Proteinablagerungen im Gehirn zu reduzieren, die die auffälligen Verhaltensweisen wie Gedächtnisprobleme und Orientierungslosigkeit hervorbringen.
Gleichzeitig kann der Extrakt von Ashwagandha oxidativen Stress im Körper lindern, wodurch die Nervenzellen besser geschützt sind. Auch durch die entzündungshemmende Wirkung der Schlafbeere könnten sich Beschwerden bei Alzheimer bessern. Hierzu muss aber noch intensiver geforscht werden.
In einer Studie an gesunden Männern konnte jedoch bereits gezeigt werden, dass diese unter der Einnahme von 500 mg des Ashwagandha-Extrakts eine bessere kognitive Arbeitsleistung erbrachten und eine bessere Reaktionszeit an den Tag legten. In einer anderen Studie mit Teilnehmern, die 600 mg des Wurzel-Extrakts einnahmen, konnten diese sowohl die Arbeitsleistung als auch ihr Gedächtnis und die Aufmerksamkeit verbessern.
Auch wer unter Gedächtnisschwäche und Konzentrationsproblemen leidet, könnte von einer mehrwöchigen Einnahme von Ashwagandha profitieren und seine geistige Leistungsfähigkeit verbessern. Nicht umsonst trägt die Schlafbeere im Ayurveda zusätzlich noch den Namen „Indischer Ginseng“.
In Tierstudien fanden Forscher außerdem heraus, dass Ashwagandha Probleme mit der Gedächtnis- und Gehirnleistung verbessern kann, die infolge einer Verletzung oder Erkrankung des Gehirns entstanden waren.
Ashwagandha bei Krebs
In Tierstudien hat sich gezeigt, dass die Schlafbeere auch bei Krebs wirksam sein kann. Dies gilt für verschiedene Krebsarten wie Brustkrebs, Lungenkrebs oder Darmkrebs. So wurde bei Mäusen mit Eierstockkrebs durch die Gabe von Ashwagandha das Wachstum von Tumoren deutlich reduziert.
Außerdem unterstützte dieses pflanzliche Heilmittel den Zelltod von Tumorzellen und verhinderte zudem, dass die Tumoren streuen. Demnach eignen sich Ahwagandha-Fertigpräparate wie Kapseln aller Wahrscheinlichkeit dazu, in der Krebstherapie begleitend zum Einsatz zu kommen. Während einer Chemotherapie sollte Ashwagandha allerdings nicht zur Anwendung kommen.
Ashwagandha bei Diabetes
Mehrere Studien belegen die Wirkung von Indischem Ginseng, den Blutzuckerspiegel im nüchternen Zustand zu senken. Dies gilt sowohl für Menschen mit als auch für jene ohne Diabetes. Auch könnte die Wurzel das Risiko für Herzerkrankungen senken, die im Zusammenhang mit Diabetes häufig auftreten. Therapiebegleitend ist Ashwagandha demnach ein gutes pflanzliches Mittel bei Diabetes vom Typ 2. Auch vorbeugend kannst Du die Schlafbeere einsetzen, sodass sich ein Diabetes mellitus gar nicht erst entwickelt.
Ashwagandha kann den Cholesterinspiegel senken
In Tierstudien zeigte sich eine beeindruckende Wirkung von Ashwagandha: Die Pflanze konnte den Cholesterinspiegel und auch andere Blutfettwerte bei den Tieren deutlich senken. Beim Cholesterin sank der Spiegel um bis zu 53%. Bei Humanstudien fiel dieser Effekt zwar weniger intensiv aus. Dennoch wurde im Rahmen einer Studie eine Reduktion des LDL-Cholesterins mithilfe von Ashwagandha um 17% beobachtet. Der Spiegel an Triglyceriden ging bei den Probanden mit hohen Blutfettwerten um etwa 11% zurück.
Ashwagandha bei Arthritis
In diversen Studien hat Aswahgandha sein heilerisches Potenzial bei Rheuma gezeigt. Menschen mit rheumatoider Arthritis leiden unter einer schmerzhaften Entzündung der Gelenke mit Steifigkeit und Schwellungen der Gelenke. Ashwagandha könnte Arthritis-Patienten aufgrund seiner Wirkung als natürliches Schmerzmittel helfen.
Die Schlafbeere bringt Rheuma-Patienten nicht nur den Benefit einer Schmerzlinderung. Sie kann auch dazu beitragen, Entzündungen in den Gelenken zu minimieren. In Tierstudien zeigte sich, dass Ashwagandha eine bessere Heilwirkung erzielte als Hydrocortison. In einer klinischen Studie an 77 Patienten mit rheumatoider Arthritis, die ein hochdosiertes Ashwagandha-Präparat einnahmen, gingen die rheumatischen Beschwerden wie Gelenkschmerzen bei 75% der Probanden mäßig oder deutlich zurück.
Ashwagandha bei Schilddrüsenunterfunktion
Ashwagandha soll einen Mangel an Schilddrüsenhormonen im Körper ausgleichen helfen. Daher wird der Wurzel-Extrakt in der Naturmedizin auch bei einer Schilddrüsenunterfunktion eingesetzt. Da auch eine Entzündung der Schilddrüse (Hashimoto thyreoditis) in einer Schilddrüsenunterfunktion mündet, ist der Einsatz von Ashwagandha bei dieser Erkrankung ebenfalls denkbar.
Mit der mehrwöchigen Einnahme von Ashwagandha ist es möglich, dass sich typische Symptome einer Unterfunktion der Schilddrüse wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Gewichtszunahme, Zyklusstörungen, brüchige Haare oder eine erhöhte Infektanfälligkeit bessern. Bei einer Schilddrüsenerkrankung wie einer Schilddrüsenunterfunktion, solltest Du die Einnahme von Ashwagandha mit Deinem Schilddrüsen-Spezialisten besprechen, um die Medikation anzupassen.
Ashwagandha bei Impotenz, sexueller Unlust und Unfruchtbarkeit
Im Ayurveda gilt Ashwagandha als Aphrodisiakum, um sexuelle Lust zu wecken. Das pflanzliche Mittel soll aber nicht nur bei einem verminderten sexuellen Verlangen helfen, sondern auch die Potenz steigern. Darüber hinaus soll es auch bei Unfruchtbarkeit wirksam sein.
In Studien zeigte sich tatsächlich, dass Ashwagandha bei Männern die Wirkung hat, mehr männliches Testosteron zu produzieren. Außerdem erhöhte sich die Zahl der Spermien sowie deren Beweglichkeit bei jenen Männern, die 5 Gramm Ashwagandhawurzel-Extrakt bekamen. In einer Studie mit 75 unfruchtbaren Männern konnten sich immerhin 14% nach der 3-monatigen Einnahme eines Ashwagandha-Präparats über eine Schwangerschaft bei ihrer Partnerin freuen.
Auch bei Frauen, die aufgrund stressbedingter hormoneller Ungleichgewichte – wie einem Überschuss an Testosteron oder dem Stresshormon Cortisol – unter einem unerfüllten Kinderwunsch leiden, könnte Ashwagandha helfen. Wird der Cortisolspiegel gesenkt und der Haushalt anderer Hormone ebenfalls wieder ins Gleichgewicht gebracht, ist eine gute Voraussetzung dafür geschaffen, dass sich eine Schwangerschaft einstellen kann.
In einer Studie fand man heraus, dass sich das sexuelle Verlangen, die sexuelle Zufriedenheit sowie die tatsächlich gelebte Sexualität der Frauen durch Ashwagandha nach 8-wöchiger Einnahme erhöhte. Viele Frauen, die Probleme mit Scheidentrockenheit beim Sex hatten, erfuhren auch in diesem Punkt eine deutliche Verbesserung.
Ashwagandha bei Multipler Sklerose
In der Erfahrungsmedizin wird Ashwagandha auch bei neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose eingesetzt. Die Forschung bestätigt, dass die Wirkstoffe im Ashwagandha die Nervenzellen vor oxidativem Stress schützen, indem sie dafür sorgen, dass freie Radikale verstärkt abgefangen werden. Dadurch kann sich die Zahl der Schübe bei Multipler Sklerose verringern. Erfahrungsberichte von MS-Betroffenen zeigen zwar, dass sich die Schübe mit Ashwagandha reduzieren lassen. Dafür muss die Einnahme der Schlafbeere aber mit Veränderungen im Lebensstil wie einer besseren Ernährungsweise und einer entspannteren Lebensweise einhergehen.
Ashwagandha bei Eisenmangel und Anämie
Durch den hohen Gehalt an Eisen kann Ashwagandha einen diagnostizierten Eisenmangel oder eine Anämie (Blutarmut) ausgleichen helfen. Die Heilpflanze regt laut Studien die Bildung roter Blutkörperchen an, sodass der Hämoglobin-Spiegel im Blut bei Eisenmangel wieder ansteigt. Dadurch können Symptome eines Eisenmangels wie Müdigkeit, Erschöpfung, geistige Leistungsschwäche oder brüchige Nägel abgemildert werden oder ganz zurückgehen.
Ashwagandha bei Entzündungen
Die antientzündliche Wirkung von Ashwagandha konnte in diversen Tierstudien bestätigt werden. So kann die Schlafbeere durch bestimmte Inhaltsstoffe Entzündungen im Körper eindämmen helfen. Die Heilpflanze regt außerdem die Abwehrzellen des Immunsystems in ihrer Aktivität an, wodurch Infektionen und Entzündungen besser bekämpft werden können.
Entzündungen sind bei allen chronischen Erkrankungen von Bluthochdruck über Allergien bis hin zu Rheuma ein wichtiger Trigger für deren Entstehung. In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass sich mit Ashwagandha der Entzündungsmarker CRP (C-reaktives Protein) reduzieren lässt. Ist dieser Wert erhöht, steigt das Risiko für Erkrankungen des Herzens.
Ashwagandha bei Juckreiz der Haut
Ashwagandha soll auch bei entzündeter Haut und Juckreiz helfen können. Denn die Blätter der Pflanze haben auch eine antibakterielle Wirkung. Demnach kann ein Ashwagandha-Präparat wie eine Paste aus Wurzeln und Blättern zum Einsatz kommen, um Juckreiz abzumildern und eine entzündete Haut zu beruhigen. In der traditionellen Medizin wird die Schlafbeere außerdem bei Geschwüren, Wunden sowie Schwellungen der Haut eingesetzt.
Anwendung und Dosierung von Ashwagandha
Ashwagandha gibt es im Online-Handel, in der Apotheke oder im Kräuterladen zu kaufen. Hier stehen Dir der Wurzel-Extrakt als Pulver, Kapseln oder Tabletten zur Anwendung zur Verfügung. Der Flüssig-Extrakt ist als Tinktur oder Tropfen erhältlich. Daneben gibt es die getrockneten, geschnittenen Wurzeln zur Tee-Zubereitung zu kaufen.
Aber auch ein Kräuterlikör kann aus Ashwagandha gewonnen werden. Der sogenannte „Aristha“ ist im Ayurveda ein beliebtes Mittel zur Beruhigung der Nerven. Bei der ayurvedischen Medizin „Gritha“ wird der Ashwagandha-Wurzel Ghee hinzugefügt. Sie kommt zum Beispiel zur allgemeinen Stärkung oder bei Unfruchtbarkeit zum Einsatz. Zur Einreibung bei Hautproblemen kannst Du eine Paste aus den Wurzeln und Blättern der Heilpflanze verwenden.
Ashwagandha-Pulver („Churna“) weist einen bitteren Geschmack auf, weshalb es pur konsumiert vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig ist. Mit etwas Honig oder im Smoothie schmeckt das Gewürz jedoch schon viel besser.
Als Tagesdosis gelten 3 bis 6 Gramm der getrockneten Ashwagandha-Wurzel oder bis zu 1500 mg des Wurzel-Extrakts. Die genaue Dosierung für ein Fertigpräparat entnimmst Du aber am besten der Packungsbeilage oder fragst in der Apotheke nach.
Ashwagandha-Tee selber machen
Wenn Du unter Schlafstörungen, Stress oder innerer Unruhe leidest, gönne Dir einen beruhigenden Ashwagandhawurzel-Tee. Diesen kannst Du ganz leicht selber machen: Gib etwa 1 bis 2 Gramm der getrockneten Wurzel kochendes Wasser, das für 1 Tasse reicht. Lass den Tee etwa 15 Minuten köcheln. Dann abseihen und fertig ist Dein stärkender Nerven-Tee. Davon kannst Du täglich 3 Tassen trinken.
Worauf beim Kauf von Ashwagandha zu achten ist
Damit Du ein gutes Präparat verwenden kannst, solltest Du Bio-Ashwagandha – beispielsweise Bio-Pulver oder Bio-Kapseln – kaufen. Auch ist es wichtig, dass Du beim Kauf eines Ashwagandha-Produkts auf einen möglichst hohen Anteil an Withanoliden (mind. 5%) achtest, damit die Wirkstoffe in ausreichender Konzentration vorliegen. Weiterhin sollten die Wurzeln der Pflanze verarbeitet worden sein, die mindestens 7 Jahre alt sind. Denn diese verfügen über einen besonders guten Wirkstoffgehalt.
Hat Ashwagandha Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen?
Laut Ayurveda-Medizin gilt Ashwagandha als sehr gut verträglich. Deshalb und aufgrund ihrer vielen Heilwirkungen ist sie eine der wichtigsten Heilpflanzen der indischen Heilkunst überhaupt. Dennoch kann es in einzelnen Fällen zu Nebenwirkungen wie einer Allergie kommen. Wer allergisch auf Nachtschattengewächse wie Kartoffeln und Tomaten ist, sollte daher besser auf die Anwendung von Ashwagandha verzichten.
Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen vor. Experten raten daher von einer Verwendung bei der Einnahme von Antidepressiva, Beruhigungs- oder Schlafmitteln, Schilddrüsenhormonen, Blutdrucksenkern oder Diabetes-Mitteln ab. Auch wer Immunsuppressiva nehmen muss oder eine Chemotherapie bekommt, darf Ashwagandha nicht einsetzen. Steht eine Operation bevor, solltest Du die Einnahme der Schlafbeere 2 Wochen vor dem Termin absetzen. Generell ist es gut, wenn Du bei einer Grunderkrankung den Einsatz von Ashwagandha mit Deinem behandelnden Arzt besprichst, um beispielsweise Anpassungen in der Dosierung eines Medikaments vornehmen zu können.
In der Schwangerschaft und während des Stillens ist von Ashwagandha-Produkten abzuraten.