Was ist Aloe vera?
Ob als Aloe vera Creme oder Gel äußerlich angewendet bei Sonnenbrand oder als Aloe vera Saft innerlich als außergewöhnliche Quelle wertvoller Vital- und Mikronährstoffe – Aloe vera ist eine vielfältige Heilpflanze und ein wirkliches Superfood. Hier erfährst Du alles, was Du über die Anwendung und Wirkung von Aloe vera wissen solltest.
Die Heilpflanze Aloe vera
Die „Echte Aloe“ oder Aloe vera wird bereits seit Jahrtausenden wegen ihrer Heilkräfte geschätzt und gehört auch heute zu den am häufigsten verwendeten Heilkräutern. Bereits Kleopatra ließ sich von ihren wertvollen Inhaltsstoffen verwöhnen und setzte sie zu Schönheitszwecken ein. Von den alten Ägyptern wurde sie als „Pflanze der Unsterblichkeit“ gefeiert.
Die Sorte „Aloe vera Barbadensis Miller“ (Echte Aloe) zählt zu den Liliengewächsen und wird aufgrund ihrer natürlichen Vorkommen in Wüsten auch als „Wüstenlilie“ bezeichnet. Sie stammt zwar aus Afrika oder von der Arabischen Halbinsel, jedoch kann man sie heute auch in der Karibik, Indien, Mexiko und im Mittelmeerraum finden. Neben dieser Sorte existieren noch etwa 300 weitere Lilien-Arten.
Die Aloe vera besitzt keinen Stamm, sondern lediglich schwertförmige, dickfleischige Blätter, die in Form einer Rosette angeordnet sind. Die bis zu 50 cm langen Blätter sind an den Rändern gezackt. Die Blüten weisen eine gelb-orangene Farbe auf.
Aloe vera Inhaltsstoffe
Wichtige Inhaltsstoffe von Aloe aera sind zum Beispiel Anthranoide wie Aloin, aber auch Glucosylchromone, langkettige Zuckermoleküle (Polysaccharide wie Acemannan) und Monosaccharide (Einfachzucker). Daneben kann man in der Heilpflanze auch ätherische Öle, Salicylsäure, Saponine und Tannine finden. Die gesundheitsfördernde Wirkung der Aloe vera kommt ferner durch Enzyme, Aminosäuren (wie Lysin), Vitamine und Mineralstoffe zustande.
Aloe vera Wirkung
Wogegen hilft Aloe vera? Die Wirkung der Heilpflanze Aloe vera wird in Naturheilkunde, Phytotherapie bzw. in der Volksmedizin als Hausmittel aufgrund ihrer Inhaltsstoffe wie folgt beschrieben:
Aloe vera bei Wunden, Verletzungen und Verbrennungen
Aufgrund ihrer wundheilungsfördernden Wirkung wird Aloe vera auch als „Erste-Hilfe-Pflanze“ bezeichnet. So gilt sie als das Mittel der Wahl bei Verbrennungen, Sonnenbrand und Verletzungen wie Schürfwunden. Doch auch zur schnelleren Heilung von Operationswunden sowie zur Vermeidung von Wulstnarben wird Aloe vera eingesetzt. Der therapiebegleitende Einsatz bei Sportverletzungen und Knochenbrüchen wird ebenso praktiziert.
Aloe vera bei Hauterkrankungen
Die entzündungshemmende Wirkung von Aloe vera ist zum Teil durch Studien belegt. So erzielt sie erwiesenermaßen gute Heilerfolge in der Behandlung von Herpes genitalis, Schuppenflechte und bestimmten Hautausschlägen wie dem seborrhoischem Ekzem. In der Volksmedizin wird die Wüstenlilie aber auch zur Linderung der Symptome von Hauterkrankungen wie Akne, Neurodermitis, Windelausschlag, Nesselsucht und Gürtelrose eingesetzt.
Aloe vera gegen Falten und trockene Haut
Aloe vera enthält Wirkstoffe, die eine gestresste und trockene Haut beruhigen und nähren können. Diese fördern die Heilungsprozesse beschädigter Hautzellen, wodurch Falten gemindert werden können und die Gesichtshaut jünger aussieht. So ist Aloe vera eine Heilpflanze mit Anti-Aging-Effekt.
Aloe vera stärkt das Immunsystem
Forschungen haben gezeigt, dass Aloe vera das Immunsystem stärkt. Daher könnte es auch therapiebegleitend bei Asthma, Krebs und HIV-Infektionen helfen. Aufgrund seiner antibiotischen und antiviralen Wirkung kann Aloe vera die Immunabwehr darin unterstützen, Infektionen durch Bakterien oder Viren besser entgegenzuwirken. Auch Pilze, wie der Hefepilz Candida, der häufig für Verdauungsbeschwerden verantwortlich ist, sollen durch Aloe vera bekämpft werden können.
Aloe vera bei Beschwerden im Mund und Hals
In der Volksmedizin verschiedener Länder wird Aloe vera auch zur Therapie von Mundgeschwüren, Zahnschmerzen, Zahnfleischentzündung mit Zahnfleischschwund (Parodontose) eingesetzt. Zudem soll eine Gurgellösung aus Aloe vera und Salbei ein wirksames Mittel bei hartnäckigen Halsentzündungen sein.
Aloe vera bei Magen-Darmbeschwerden
Traditionell wird die Echte Aloe auch bei Verdauungsbeschwerden wie Magenproblemen, Reizdarm oder Zwölffingerdarmgeschwüren eingesetzt. Sie besitzt verdauungsfördernde Eigenschaften, reinigt den Darm und hilft dem Körper bei der Entsäuerung.
Aloe vera bei Diabetes und hohen Cholesterinwerten
In Studien finden sich Hinweise, dass Aloe vera bei Diabetes und hohen Blutfettwerten Abhilfe schaffen könnte. Danach wäre es möglich, mithilfe der Wüstenlilie sowohl den Blutzuckerspiegel als auch den Cholesterinspiegel zu senken.
Aloe vera – ein effektiver Allrounder?
In der Naturheilkunde wird Aloe vera ferner eingesetzt bei folgenden Leiden und Erkrankungen:
- Depressionen
- Migräne
- Rheuma (z.B. rheumatoide Arthritis)
- Herzerkrankungen (z. B. Angina Pectoris)
- Husten
- Kopfschmerzen (wie Migräne)
- Erfrierungen
- Insektenstichen
- Nierenleiden
Aloe vera Anwendung
Medizinisch genutzt werden die Blätter der traditionellen Heilpflanze. Im Inneren der Blätter befindet sich das arzneilich bedeutsame Aloe-Gel. Neben dem Gel werden im Handel und in der Apotheke auch Salben, Kapseln, Pulver oder Saft angeboten. Der Saft, der aus der Rinde der Blätter gewonnen wird, enthält das gesundheitlich bedenkliche Aloin. Dieser Stoff hat zwar eine abführende Wirkung und wird daher zur Behandlung von Verstopfung eingesetzt, ist aber nicht empfehlenswert, da er sich als gesundheitsschädlich erwiesen hat. Verbraucher sollten deshalb nur Anchetonin- freie beziehungsweise Aloin-freie Produkte wie das Aloe-Gel, das aus dem Mark der Blätter gewonnen wird, kaufen.
Bei leichteren Verbrennungen kann ein Bad mit dem Aloe vera-Gel kühlend wirken und rasch Linderung verschaffen. Bei offenen Wunden sollte Aloe vera nicht zum Einsatz kommen.
Zu den Nebenwirkungen gehören Magen-Darm-Beschwerden, der Verlust von Elektrolyten sowie allergische Hautreaktionen. In der Schwangerschaft und Stillzeit ist Aloe vera zu meiden.
Aloe vera-Gel selber gewinnen
Wer das Aloe-Gel gern selbst gewinnen möchte, kann sich eine Aloe-Pflanze besorgen und bei Bedarf ein Blatt abschneiden, ungefähr sieben Zentimeter von der Blattspitze entfernt. Dann das Blatt für 90 Minuten aufrecht in ein Gefäß stellen, damit der gelbe Saft aus den Blatträndern herausläuft. Anschließend das Blatt in der Mitte aufschneiden und das Gel herauspressen. Bitte unbedingt darauf achten, dass ausschließlich das klare Mark zur Anwendung kommt.